Mit einem Cybersicherheitssiegel will die EU verhindern, dass Drittstaaten EU-Vorschriften, -Werte und -Normen untergraben. Die US-Handelskammer kündigte bereits Widerstand an.

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Die EU plant strengere Regeln für US-Cloudanbieter. Nur durch eine Beteiligung an einem EU-Unternehmen könnten Tech-Giganten wie Amazon, Google und Microsoft künftig ein EU-Cybersicherheitssiegel für den Umgang mit sensiblen Daten erhalten, wie aus einem von Reuters am Dienstag eingesehenen EU-Entwurf hervorgeht.

Die US-Konzerne und andere an dem Joint Venture beteiligte Unternehmen dürften demnach nur eine Minderheitsbeteiligung halten. Mitarbeiter, die Zugang zu EU-Daten haben, müssten sich einer speziellen Überprüfung unterziehen und in einem der 27 EU-Länder ansässig sein. Der Cloud-Service müsse von der EU aus betrieben und gewartet werden und Nutzerdaten dürften nur in der EU gespeichert und verarbeitet werden, heißt es in dem Dokument.

Die Maßnahmen seien notwendig, um das Risiko zu mindern, dass Drittstaaten EU-Vorschriften, -Normen und -Werte untergraben, erklärte die EU. Die US-Handelskammer hat bereits Widerstand wegen Wettbewerbsbenachteiligung angekündigt.

Die EU-Länder wollen den Entwurf noch in diesem Monat prüfen. Im Anschluss wird die Europäische Kommission eine endgültige Regelung verabschieden. (APA, 10.5.2023)