Bekannt gemacht worden war die Causa am Donnerstag vom St. Pöltner Rathaus.

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St- Pölten – Rund um die am Donnerstag bekanntgewordenen Fehlbeträge in der Stadtkasse St. Pöltens hat sich die FPÖ am Freitag mit harscher Kritik zu Wort gemeldet. Der freiheitliche Gemeinderat LAbg. Martin Antauer sieht die politische Führung der Landeshauptstadt "vor dem größten Finanzskandal ihrer Geschichte" stehen. Als Obmann des Prüfungsausschusses sei er "entsetzt", dass ihn Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) bis dato "nicht persönlich informiert" habe.

"Als Vorsitzender des einzigen Kontrollorganes der Stadt werde ich umgehend den Prüfungsausschuss einberufen. Daher fordere ich den Bürgermeister auf, sofort alle Fakten auf den Tisch zu legen", betonte Antauer in einer der APA übermittelten Stellungnahme. "Dieser Skandal darf nicht vertuscht werden. Jetzt ist schonungslose Transparenz angesagt. Das ist das Geld der Stadt und der Steuerzahler. Damit spielt man nicht. Wir müssen diesem Selbstbedienungsladen der SPÖ einen Riegel vorschieben."

"Fehlbeträge deutlich über der Bagatellgrenze"

Bekannt gemacht worden war die Causa am Donnerstag vom St. Pöltner Rathaus. Im Zuge interner Überprüfungen der Buchhaltung seien "Unregelmäßigkeiten bei Behebungen der Stadtkasse festgestellt" worden, hieß es. Es habe sich um "Fehlbeträge deutlich über der Bagatellgrenze" gehandelt. Eine sofort eingeleitete interne Ermittlung habe zu keinem endgültigen Ergebnis geführt.

Der Bürgermeister habe daher am Mittwoch "ein entsprechendes Schreiben an die Staatsanwaltschaft St. Pölten gerichtet, in dem er den Verdacht einer strafbaren Handlung anzeigt". Beträge seien "offensichtlich mehrmals und über einen längeren Zeitraum verschleiert entwendet worden", hieß es weiter. Der Magistrat und der städtische Rechnungshof würden die Ermittlungen unterstützen.

Laut einer bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten eingegangenen Anzeige dürfte es um einen Betrag von etwa 200.000 Euro gehen. Seitens der Anklagebehörde wurden Ermittlungen eingeleitet. Nach Angaben vom Donnerstag geht es Richtung Untreue oder Veruntreuung. (APA, 12.5.2023)