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Foto: Reuters/NAEGELEN

"Mit großer Verwunderung stellte ich fest, dass die Universität Innsbruck im Rahmen ihrer Entwicklungspläne für künftige Schwerpunkte Einschränkungen im Bereich der Integrativen Pädagogik plant und der vorgesehene Lehrstuhl für Integrative Pädagogik nun doch nicht besetzt werden soll", so ÖVP-Behindertensprecher Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg. Er nimmt damit Bezug auf die Pläne des Rektorats der Uni Inssbruck, zwei der drei vorhandenen Stellen im Bereich der Integrativen Pädagogik zu streichen.

Lebensnah statt Elfenbeinturm

Grundsätzlich sei die Autonomie der Universitäten nicht in Frage zu stellen, so Huainigg. Unverständlich sei jedoch, dass die Universität Innsbruck jene Vorreiterrolle, die sie durch eine jahrelange, engagierte Arbeit in diesem Wissenschaftsfeld übernehmen konnte, nun aufgeben möchte. "Die Tätigkeit am Institut zeichnete sich durch eine Wissenschaft aus, die nicht im Elfenbeinturm verhaftet bleibt, sondern lebensnah agiert und wichtige Impulse für die österreichische Behindertenpolitik brache

Selbstverständliches Miteinander

Auch durch die intensive Arbeit an der Gleichstellung behinderter Menschen in allen Lebensbereichen bekomme das Thema Integration eine steigende Bedeutung. "Die entsprechende wissenschaftliche Unterstützung ist dabei eine wesentliche Voraussetzung", so Huainigg. Die Schulintegration sei in vielen Fällen prägend für den weiteren Lebensverlauf behinderter Menschen. Für ein selbstverständliches Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen benötige die Weiterentwicklung und qualitative Verbesserung der Schulintegration unsere besondere Aufmerksamkeit, hier könne die Universität Innsbruck wichtige Beiträge leisten.

Grundpfeiler

"Es ist nicht einzusehen, dass immer auf Kosten von Menschen mit Behinderungen Posten verschoben oder gestrichen werden", kritisiert die Behindertensprecherin der Grünen, Theresia Haidlmayr. "Gerade die Integrative Pädagogik am Tiroler Institut ist eine der Grundpfeiler dafür, dass es nicht nur Menschen mit Behinderungen geschafft haben, eine integrative Schulausbildung mit wissenschaftlicher Begleitung zu absolvieren", meint Haidlmayr.

Aushungern des Institutes

Das Institut sei auch die Grundlage für viele Ausbildungen im Bereich behinderter Menschen, wie etwa die Integrationspädagogik, Behindertenbetreuung usw. "Der Rektor des Instituts soll die geplante Streichung sofort zurücknehmen. Die Lehre der integrativen Pädagogik am Tiroler Institut ist bisher beispielgebend für Österreich und das muss auch für die Zukunft gewährleistet werden. Eine Streichung von Posten wäre De Facto das Aushungern des Institutes und dazu darf es nicht kommen", so Haidlmayr. (az)