Den geringsten Marktanteil seit zumindest acht Jahren weist der ORF im April aus. 43,6 Prozent der Zuschauer ab zwölf Jahren in Kabel- und Satellitenhaushalten meldet die Anstalt, gut ein Prozentpunkt weniger als in den Vorjahren (siehe dazu: ORF verliert weiter Quoten 43,6 Prozent Marktanteil im April gegenüber 44,7 im Vorjahr).

Aus für "Modern Times" und ...

Kurz nach den Marktanteilen verkündete der ORF Montag erste Details seiner nächsten Programmreform ab Herbst. Abschied nehmen heißt es zum Beispiel von "Modern Times". Als jüngeres Wissenschaftsmagazin wurde die Sendung noch unter ORF-Gerhard Zeiler erfunden, lange hat sie Josef Broukal moderiert. Unter Generalin Monika Lindner halbierte der ORF die Sendetermine, um alle zwei Wochen ein "Modern Times Gesundheit" unterzubringen, das den Altersschnitt auf dem Sendeplatz nicht unbedingt senkte.

... "Bei Stöckl", "help tv" wird kürzer

Apropos halbiert: Barbara Stöckl muss sich nicht nur von ihrem 2003 unter Lindner eingeführten Freitagabendtalk "Bei Stöckl" verabschieden. Ihr "help tv" wird auf eine Stunde eingedampft. Für den Sendeplatz dahinter entwickelt Vera Russwurm zusätzlich eine Sendung über Gesundheit. Stöckl soll dafür vier neue "Bürgerforen" pro Jahr mit erarbeiten.

Wissenschaft für "jüngeres Publikum"

Wissenschaft, wiederum für ein "jüngeres Publikum", will der ORF künftig sonntags um 19 Uhr in ORF 1 vermitteln. Der Sonntagssport soll laut ORF-Plan um 18 Uhr, eine halbe Stunde früher, beginnen.

RTL, Sat.1, Pro Sieben, aber auch ATV+ konnten ihre Marktanteile in der Werbezielgruppe im April steigern (Tabelle oben links). Vor allem das jünger positionierte ORF 1 verlor hier deutlich. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 3.5.2005)