Linz - Die FPÖ-Abspaltung "Bündnis für die Zukunft Österreichs" (BZÖ) ist zwar den Österreichern gut bekannt, aber seine Chancen bei den Wählern dürften eher gering sein. Bei der Sonntagsfrage würde das BZÖ derzeit bis zu sechs Prozent der Stimmen bekommen - etwas mehr als die FPÖ, die mit bis zu fünf Prozent rechnen kann. Das ist das am Dienstag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes "Spectra".

Insgesamt 1.000 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählte Personen befragten die Meinungsforscher persönlich, dazu weitere 500 per Telefon. Die maximale Fehlerspanne beträgt bei 1.000 Befragten plus/minus 3,16 Prozent. Bei 500 Befragten bewegt sie sich im Bereich von plus/minus 4,48 Prozent. Bei der Sonntagsfrage - also: "Falls am nächsten Sonntag eine Nationalratswahl wäre, wem würden Sie am ehesten Ihre Stimme geben ?" entschieden sich im Durchschnitt beider Umfragen drei bis fünf Prozent für die FPÖ, vier bis sechs Prozent für das BZÖ, zehn bis zwölf Prozent für die Grünen, 36 bis 38 Prozent für die ÖVP und 40 bis 42 Prozent für die SPÖ.

"Marketingtechnisch voll gelungen"

Die Gründung des BZÖ beurteilen die Meinungsforscher "marketingtechnisch" aufgrund der Umfragewerte als "voll gelungen". Dank der Mithilfe der Medien - die "Spectra" mit einem Gegenwert von 20 bis 30 Mio. Euro beziffert - sei die große Mehrheit des "(Wähler)marktes" in kürzester Zeit über die neue Marke/Partei in Kenntnis gesetzt worden. In der persönlichen Umfrage kam das BZÖ auf einen Bekanntheitsgrad von 64 Prozent, in der Telefonumfrage auf 72 Prozent. Gestützt kennen sogar 78 beziehungsweise 82 Prozent der Österreicher den neuen Parteinamen. Die Farbe Orange der neuen Partei ist in den Köpfen der Befragten mehr verankert als der Name: 81 beziehungsweise 92 Prozent ordnen orange spontan der neuen Haider-Partei zu.

Allerdings geht nur rund ein Viertel der Bevölkerung davon aus, dass der Parteichef des BZÖ eine klare Trennung zwischen seiner Gruppierung und der FPÖ schaffen wird. Und dass sich das inhaltliche Programm "sehr" unterscheiden wird, glauben nur sechs beziehungsweise acht Prozent. (APA)