ORF
Lindner: "Anlässen gerecht werden"
Generaldirektorin: "Anregungen" sowohl für Rede des Präsidenten als auch des Bundeskanzlers von außen
Zur kontroversiellen TV-Ansprache von Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) trifft ORF-Generaldirektorin Monika Lindner in
der Tageszeitung "Die Presse" am Samstag eine "Klarstellung". Sie
betont, dass sowohl die TV-Rede von Bundespräsident Heinz Fischer (am
27. April) als auch die Ansprache des Kanzlers am Samstag auf
"Anregungen" von außen zu Stande gekommen seien - in einem Fall
"schon vor Monaten" vom Büro des Bundespräsidenten, im anderen Fall
"kurz darauf" vom Bundeskanzleramt. "Ich habe beide Anregungen prüfen lassen und beiden stattgegeben",
so Lindner. "Und zwar in der Überzeugung, beiden wichtigen Anlässen
gerecht zu werden. Dies sollte meiner Meinung nach abseits jeglicher
Parteipolitik stehen und - was mich besonders trifft - nicht zum
Nachteil des ORF aus parteitaktischen Gründen instrumentalisiert
werden." Kritiker hatten zuvor moniert, dass TV-Ansprachen bisher dem
Bundespräsidenten als überparteilichem Staatsoberhaupt vorbehalten
waren. (APA)