Wien - Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) haben am Wochenende die Weichen für eine weitere Zusammenarbeit in der Exekutive der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) gestellt. Bei einer Bundesvollversammlung (GRAS) bzw. einem Bundesvorstand (VSStÖ) wurde beschlossen, miteinander Gespräche über eine weitere Amtsperiode an der ÖH-Spitze zu führen.

Der VSStÖ will in den nächsten Tagen auch Gespräche mit jenen ÖH-Mandataren führen, die sich noch nicht für eine Fraktion deklariert haben - das sind vor allem die Vertreter der Pädagogischen Akademie des Bundes in der Steiermark sowie der Akademie der bildenden Künste und der Musikuniversität Wien. Außerdem wirbt der VSStÖ bei jenen Studentenvertretern der Kunstuniversität Linz sowie der kleinen Pädagogischen Akademien (weniger als 1.000 Studenten), welche am 15. Juni noch zwei Mandatare ihrer Wahlgemeinschaft für die ÖH-Bundesvertretung bestimmen können. VSStÖ-Kandidatin für den ÖH-Vorsitz ist die Wiener Germanistik-Studentin Barbara Blaha.

Die GRAS nominierte für einen etwaigen Vorsitz die derzeitige ÖH-Referentin für Bildungspolitik, Rosa Nentwich-Bouchal. Sie studiert an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien und der Universität Wien Betriebswirtschaftslehre sowie Internationale Entwicklung. Im ÖH-Wahlkampf fungierte sie neben Doris Gusenbauer als GRAS-Spitzenkandidatin. Gusenbauer soll den Vorsitz der Uni-Vertretung an der Uni Wien übernehmen, wo die GRAS erneut stimmenstärkste Fraktion wurde.

Erste Gespräche zwischen GRAS und VSStÖ sollen noch diese Woche stattfinden, die offiziellen Koalitionsverhandlungen beginnen erst in der kommenden Woche. Der neue ÖH-Vorsitzende wird bei der konstituierenden Sitzung der Bundesvertretung am 29. Juni in Wien gewählt.

Nach den ÖH-Wahlen verfügt der VSStÖ vorerst über 15 Mandate und die GRAS über 14 Mandate in der 62 Sitze umfassenden Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) kommt ebenfalls auf 14 Sitze, die unabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ) auf elf. Je ein Mandat errangen das Liberale StudentInnenforum (LSF), der Kommunistische StudentInnenverband (KSV) und der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS). Fünf Mandate sind vorerst nicht zuordenbar: Eine Wahlgemeinschaft aus Vertretern der Kunstuni Linz und der kleineren PädAKS wählen in zwei Wochen noch zwei Vertreter, drei Mandatare an PädAKS bzw.Kunstunis haben sich noch nicht für eine Fraktion deklariert.

Die AG hat ebenfalls Anspruch auf den ÖH-Vorsitz angemeldet. Allerdings müsste sie dafür sämtliche FLÖ-Mandatare, den RFS, das LSF sowie die noch nicht zugeordneten Sitze auf ihre Seite bringen. (APA)