Sind sie nicht. Und besonders auch an ihren Konzerträndern haben sie Qualität zu halten, selbst dann noch, wenn Pläne sich ändern, wenn Pianist Konstantin Scherbakov für Markus Hinterhäuser einspringt, der als zukünftiger Konzertchef der Festspiele abgesagt hat, um den Kopf für Planungen frei zu bekommen.
Der in der Schweiz lebende und unterrichtende Russe passt auch gut als Antithese zur Show der letzten Tage. In sein Bühnenbenehmen legt er so viel Würde und Zurückhaltung, dass man seine Wirkung als ein bisschen starr bezeichnen könnte.
Und wenn sein Spiel auch gottlob frei davon ist, so vermittelt es einen Hang zur Selbstkontrolle, die offenbar werkdienlich im Sinne einer gleichsam "objektiven" Darstellung der Musikvorgänge in Dmitri Schostakowitschs Präludien und Fugen zum Einsatz gebracht werden soll. Tatsächlich ist sein Spiel von großer Klarheit, wirkt wie das erste Gläschen Wasser nach einem Rausch. C-Dur-Fuge, e-Moll-Fuge - das ist transparente, lichtdurchflutete und dialogisierende Tonmaterie, die ebenmäßig fließt.