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Ministerin Gehrer trifft sich diese Woche mit Bildungs­politikern, umd über den österreichischen Hochschul­zugang zu sprechen.

Foto: APA/Schlager
Wien - Diplomatischer Hochbetrieb in Sachen Uni-Zugang herrscht in dieser Woche am Minoritenplatz in Wien. Am Mittwoch trifft sich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) mit dem deutschen Bildungs-Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen, am Freitag kommt dann EU-Bildungskommissar Jan Figel.

Hauptthema des Gesprächs mit Figel soll die anstehende EU-Präsidentschaft Österreichs sein - wesentlich brennender ist allerdings die Frage des Hochschulzugangs in Österreich nach dem Anfang Juli ergangenen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), wonach Studenten aus EU-Staaten bei den Zugangsbedingungen nicht mehr diskriminiert werden dürfen. Davor mussten Österreicher nur die Matura vorweisen, um an einer österreichischen Universität studieren zu können. Schulabgänger mit Reifeprüfungszeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten mussten dagegen auch eine Zugangsberechtigung zur gewünschten Studienrichtung in ihrem Heimatland haben, etwa eine Aufnahmeprüfung oder eine Mindestnote für den Numerus Clausus (NC).

Alle oder Niemand

Nun müssen EU-Studenten und Österreicher gleich behandelt werden, sprich: Zugangsbeschränkungen für alle oder für niemanden. Die Regierung hat auf Grund des befürchteten Ansturms aus anderen EU-Staaten in acht Fächern den ersten Weg gewählt und den Unis bei Medizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Biologie, Psychologie, Pharmazie sowie Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Publizistik erlaubt, Beschränkungen einzuführen.

Als Folge des Urteils haben sich vor allem an den medizinischen Universitäten zahlreiche Deutsche beworben. In Human- und Veterinärmedizin gibt es in Deutschland einerseits einen NC, andererseits aber auch einen Ärztemängel. (APA)