Wien - Vor einer Bagatellisierung der Ergebnisse der
Zukunftskommission für das Schulwesen warnt die SPÖ. Wenn
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) meine, dass es die Kommission
nicht mehr gebe und das Umgehen mit deren Vorschlägen ihre Sache sei,
zeige dies, wie wichtig die Einsetzung eines von der SPÖ
vorgeschlagenen Unterausschusses des Unterrichtsausschusses mit den
Experten gewesen wäre, meinte SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser
in einer Aussendung.
"Fehlbesetzung" Gehrer
Von Gehrer verlangte Niederwieser, "dass sie sich von den
diffamierenden Angriffen" von ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon und
von Ministeriums-Generalsekretär Hermann Helm auf den Leiter der
Zukunftskommission, Günter Haider, distanziere.
Der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen bezeichnete
Gehrer als "Fehlbesetzung" für das Amt der Bildungsministerin. "Sie
hat offenbar die Lust an ihrem Amt verloren und ist nicht mehr
bereit, sich mit den Realitäten auseinanderzusetzen", meinte Van der
Bellen in einer Aussendung zu ihrer Reaktion auf die Kritik an Günter
Haider: "Kaputtsparen der Bildung, Chaos an den Unis,
LehrerInnen-Abbau an den Pflichtschulen, Abrutschen im
internationalen Vergleich - und was tut Ministerin Gehrer? Sie
ignoriert alle Aufforderungen für einen bildungspolitischen
Kurswechsel und lässt zu, dass jene, die auf die Missstände hinweisen
und nach politischen Lösungen verlangen, eingeschüchtert und unter
Druck gesetzt werden."
"Kein Platz für Eitelkeiten"
Die ÖVP-Landesschulratspräsidenten bzw- vizepräsidenten setzen
unterdessen die Angriffe auf Haider fort.
Reformschritte wie der Ausbau der Nachmittagsbetreuung, die
Unterrichtsgarantie, die Frühförderung der Kinder sowie die
"Weiterentwicklung" der Pädagogischen Akademien zu Pädagogischen
Hochschulen müssten nun umgesetzt werden, hieß es in einer
Aussendung. "Da bleibt genug zu tun, da ist kein Platz für einen von
Eitelkeiten geprägten politischen Kleinkrieg", so der Präsident des
oberösterreichischen Landesschulrats, Fritz Enzenhofer (V), in
Richtung Haiders. (APA)