Wien - Die 27. Ausgabe des Restaurantführers Gault-Millau ist erschienen und verzeichnet 442 Haubenlokale in Österreich. Das erscheint reichlich, dennoch bedeutet es eine Trendumkehr: Während bisher in jeder Ausgabe mehr Hauben als im Vorjahr verteilt wurden, sind es heuer erstmals ein paar weniger.

Das prominenteste Opfer ist das Steirereck in Wien, das im Jahr des Abschieds von Helmut Österreicher zwei Punkte und eine Haube einbüßt und nunmehr mit 17/20 (drei Hauben) bewertet ist - so wie Meinl, Coburg, Korso in Wien und 13 weitere Restaurants in Österreich. Die Gewinner des Jahres heißen Thorsten Probost von der Griggeler Stube in Lech (V), Simon Taxacher und Michael Sicher von den gleichnamigen Restaurants in Kirchberg (T) und Tainach (K). Sie dürfen sich erstmals drei Hauben aufsetzen.

Sonst wurde teils kräftig zurückgestuft

Linz verliert die 3-Hauber Verdi und Vogelkäfig (nun 16/20, zwei Hauben), jeweils einen Punkt weniger gibt es für sämtliche Rindfleisch-Filialen von Plachutta in Wien. Von zwei Hauben auf null (12,5/20) reduzierte sich die Wertung des "Mörwald Grafenegg" und des "Late" in Rastenfeld (beide NÖ) und des Silvretta Nova (V).

"Wir mussten strenger werden, weil das Niveau in den vergangenen Jahren allgemein gestiegen ist", sagt Martina Hohenlohe, Cheftesterin bei Gault-Millau "das Bewertungsschema wäre sonst nach oben hin zu eng geworden".

An der Spitze - vier Hauben, 19/20 - sind nur noch drei Restaurants zu finden: "Taubenkobel" in Schützen (B), "Obauer" in Werfen (S) und "Hubertus" in Filzmoos (S). Überhaupt isst man in Salzburg laut Gault-Millau am besten. Allein in der Landeshauptstadt gibt es drei 3-Hauber (Hangar 7, Pfefferschiff, Riedenburg) und zehn 2-Hauben-Lokale - da allerdings sind Jörg Wörthers Fastfood-Stanitzel vom "Carpe Diem" mit 16/ 20 (!) auch dabei. (corti/Der Standard, Printausgabe 07.11.2005)