Etwas mehr als ein Jahr nach der Publikation der letzten PISA-Studie stehen den Schülern schon die nächsten Tests bevor. Im April bzw. Mai 2006 werden wieder rund 5.000 österreichische Schüler im Alter von 15 bzw. 16 Jahren (Jahrgang 1990) bei PISA ihre Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften unter Beweis stellen. Im gleichen Zeitraum werden bei PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) die Lese-Fähigkeiten von 5.000 Schülern in der vierten Klasse Volksschule getestet. Die Publikation der Ergebnisse beider Studien ist im Dezember 2007 geplant.

Ohne Problemlösen

Im Mittelpunkt des nächstjährigen PISA-Tests werden die Naturwissenschaften stehen, Lesen und Mathematik dagegen "nur" als Nebendomänen getestet. Nicht mehr untersucht wird die Kompetenz des Problemlösens. Neben den gewöhnlichen Tests mit Bleistift und Papier werden in Österreich und einigen anderen Staaten für die Naturwissenschafts-Kompetenz auch Testsitzungen mit Laptops durchgeführt. Nach PISA 2006 sind damit seit der ersten Studie 2000 alle drei Kompetenzen (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) einmal als Hauptdomäne abgeprüft worden.

Bei PIRLS ist Lesen das einzige Test-Gebiet. Interessant werde die Studie vor allem auch deshalb, weil sie die Kompetenzen viel unmittelbarer nach dem optimalen "Fenster" zum Lesen-Lernen abteste als PISA, das erst rund acht Jahre nach den ersten Schritten ansetze, so der Leiter des Projektzentrums für Vergleichende Bildungsforschung, Günter Haider, gegenüber der APA. Geplant sind auch Verbindungen zwischen PIRLS und PISA.

Schließlich steht 2006 auch noch der Feldtest für TIMSS (Trends in International Maths ans Science Study) auf dem Programm, bei dem nach 1995 zum zweiten Mal die Mathe- und Naturwissenschafts-Kenntnisse der Schüler in der vierten und achten Schulstufe abgefragt werden. Der TIMSS-Haupttest findet dann 2007 statt. Auch hier erwartet sich Haider spannende Rückschlüsse: Innerhalb von zwölf Jahren könne sich mehr tun als in den dreijährigen PISA-Intervallen. (APA)