Anlässlich der Budgetdebatte zur Frauenpolitik der Stadt Wien wurde Dienstag abend ein gemeinsamer Antrag von Grünen und SPÖ mit der Aufforderung an den Bund, die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Einführung eines Papa-Monats zu schaffen, verabschiedet.

"Der Anteil der Männer in Karenz ist beschämend gering", kritisiert Monika Vana, Stadträtin der Grünen. "Auch im Öffentlichen Dienst, wo noch realtiv hohe Arbeitsplatzsicherheit gegeben ist, gehen nur knapp zwei Prozent der Väter in Karenz und ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überwiegend ein Frauenproblem. Auch der Gleichbehandlungsbericht des Bürgermeisters, der am Mittwoch im Gemeinderat verabschiedet wird, spricht von Handlungsbedarf im Bereich Elternkarenz und Wiedereinstieg für die kommenden Jahre."

Nach Ansicht Vanas ist die gezielte Förderung der Väterkarenz eine wichtige gleichstellungspolitische Maßnahme zur Umverteilung der Familienarbeit zwischen den Geschlechtern. "Es ist unbestritten, dass Väter für die Entwicklung von Kindern von Anfang an wichtig sind. Vätern sollte die Chance zum Einstieg in eine dauerhafte Verantwortung für ihr Kind erleichtert werden. Vorurteilen gegenüber Männern, die eine aktive Vaterrolle von Geburt an ausüben wollen, sind entgegenzuwirken. Warum als eine der größten Arbeitgeberinnen der Stadt nicht Vorreiterin sein und Väterkarenz-Modelle für die Bediensteten der Stadt Wien entwickeln?"

Die Wiener Grünen haben einen entsprechenden Antrag auf Entwicklung von Pilotprojekten zur Väterkarenz im Öffentlichen Dienst im Gemdeinderat eingebracht, der Dienstag abend dem Ausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal zugewiesen wurde. (red)