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Vor allem die Entwickler freier Software fürchten das neue Gesetz.

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Heftige Proteste regen sich gegen eine geplante Verschärfung des französischen Urheberrechts. Geht es nach den Befürwortern des Gesetzesentwurfes, der die EU-Urheberrechtsrichtlinie in nationales Recht umsetzen soll, wird es in Zukunft starke Einschränkungen geben.

Software

Software für den Dateitransfer, die mögliche Rechtsverletzungen nicht durch integrierte Kopierblockaden durch so genanntes Digital Rights Managment (DRM) verhindert, könnte demnach verboten werden.

Wie berichtet sieht das Gesetz einen Strafrahmen bis zu 3 Jahren Haft und 300.000 Euro Bußgeld für das Aushebeln entsprechender Technologien vor.

Das Info-Zentrum EUCD.info hat bereits eine Online-Petition ins Leben gerufen, darinn wird die Rücknahme des Entwurfs für die Urheberrechtsnovelle (DADVSI) und die weitere Diskussion des Vorhabens gefordert. 120.000 Organisationen und Nutzer haben diese Petition derzeit unterzeichnet.

Entwickler freier Software

Vor allem die Entwickler freier Software fürchten das neue Gesetz. Bereits das Abspielen kopiergeschützter DVDs unter Linux könnte mit dem Gesetz in Zukunft illegal sein, da ja die Umgehung von DRM- Maßnahmen verboten werden soll.

Linux illegal

Dams Nadé, Mitentwickler des Open-Source-Projekts rpm.livna.org , führt gegenüber gegenüber heise online sogar aus: "Wenn man das noch mit den Plänen zur Integration von TCPA-Chips in die PC-Hardware kombiniert, muss man davon ausgehen, dass Linux eines Tages in Frankreich für illegal erklärt wird".

VideoLAN

Aber auch die Entwickler des VideoLAN-Projekts warnen vor den Auswirkungen des neuen Gesetzes. Die Software des Projekts wäre betroffen, da sie es ermöglicht, auch ohne offizielle Lizenz DVDs abzuspielen.

Der französische Kultusminister Renaud Donnedieu de Vabres verteidigt hingegen seine Pläne. Ihm zu folge ermögliche das Gesetz einerseits die Vergütung der Urheber und andererseits die Teilhabe möglichst vieler Bürger an Kultur und Wissen. Das Gesetz garantiere die Privatkopie, da dadurch die Entstehung neuer Werke gesichert sei.(red)