Wien - Erfolgreiche Frauen will der Managementclub "EWMD" in Zukunft verstärkt vor den Vorhang holen, um in der Öffentlichkeit auf die positiven Vorbilder aufmerksam zu machen und damit Frauen zu mehr Selbstbewusstsein "am Weg nach oben" anzuspornen. Dazu sollen einerseits Untersuchungen in der österreichischen Managementlandschaft durchgeführt werden, aber auch in Podiumsdiskussionen erfolgreiche Managerinnen präsentiert werden.

In Österreich agiert das "European Women's Management Development Network" (EWMD) Austria, Teil eines internationalen Netzwerks zur Förderung von Frauen in Führungspositionen. Agenturchefin Rosemarie Schuller wurde nun in ihrem Amt als Vorsitzende von EWMD Austria bestätigt. Ursula Böhle, Senior Consulterin des internationalen Beratungsunternehmens Accenture, besetzt die Position der Stellvertreterin, heißt es in einer Aussendung am Montag.

Nachholbedarf im Selbstbewusstsein

EWMD Austria-Chefin Schuller sieht ein Defizit von weiblichen Führungskräften auch auf persönlicher Ebene: "Frauen haben immer noch Nachholbedarf im Selbstbewusstsein und in der Eloquenz der Darstellung eigener Fähigkeiten. Männer trauen sich mehr zu, sind risikobereiter, erst im Job zu lernen, während Frauen 100-prozentig sicher sein wollen, die an sie herangetragenen Aufgaben zu bewältigen. Frauen verstecken sich hinter ihren Erfolgen oder teilen sie im Team, Männer klopfen sich auf die Schulter und genießen selbstbewusst den Erfolg". Dies müssten Frauen laut Schuller vielfach erst lernen.

Netzwerk mit über 100 Mitgliedern

EWMD Austria besteht aus mehr als 100 "Powerfrauen" aus Wirtschaft und Politik, Kunst, Wissenschaft und Medien, die sich seit der Österreich-Gründung vor nunmehr 11 Jahren in einem Netzwerk zusammengeschlossen haben. Der Österreich-Zweig wurde im Frühjahr 1994 gegründet und hat seinen Sitz in Linz. Wien, Salzburg, Graz und seit kurzem auch Innsbruck unterhalten eigene Regionalgruppen.

Erfahrungsaustausch

Weltweit verfolgen über 800 EWMD-Mitglieder aus 25 Ländern das Ziel, die Stellung weiblicher Führungskräfte zu festigen und damit u.a. die Qualität der Managementkultur zu verbessern. Wichtiger Teil der Netzwerkarbeit ist der Erfahrungsaustausch, aber auch die gegenseitige Ermunterung und Unterstützung am Weg nach oben. Das international präsente Netzwerk bietet auch Hilfe bei Auslandsaufenthalten und internationalen Jobangeboten. EWMD ist - im Gegensatz zu klassischen Männerbünden, die Frauen als Mitglieder ausschließen - selber offen für Männer und Frauen, sowie für Organisationen, die aufgeschlossen für weibliche Führungskräfte auch in den obersten Etagen sind. (APA)