Der Bacherpark in Wien-Margareten ist seit mittlerweile zwei Wochen besetzt.

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Mitglieder der Bürgerinitiative versuchen seit zwei Jahren den Bau einer "Volksgarage" unter dem Bacherpark zu verhindern. Vor Weihnachten wurde ein Baubescheid erlassen sofort mehrere Bäume auf dem Gelände des Kleinkinderspielplatzes gefällt. Man entschloss sich zu handeln, seit 9. Jänner campieren AktivistInnen trotz bitterer Kälte auf dem Gelände.

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Heidi Chrabaszcz ist mobile Krankenschwester. Drei Stunden am Vormittag arbeitet sie und geht dann sofort in den Park, schläft dort im Zelt, in der Früh duscht sie bei einer befreundeten Anrainerin und geht in die Arbeit.

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Sie schwärmt von der Solidarität der Anrainer, die die Besetzer versorgen. Thermoskannen mit heißem Tee werden laufend aufgefüllt.

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2300 Unterschriften wurden gegen die Garage gesammelt, Hauptkritikpunkt der Gegner ist die mangelnde Bürgerbeteiligung sowie die Tatsache, dass keine Bedarfserhebung durchgeführt wurde, der Baubeschluss basiere nur auf einer Stellplatzzählung. Außerdem müsse eine Anrainerbefragung durchgeführt werden, wie es bei anderen Garagenprojekten in Wien durchaus möglich sei.

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Weitere Argumente der Garagen-Gegner: Der fünfte Bezirk, ohnehin nicht reich an Grünraum, würde weitere wertvolle Bäume und Grünflächen verlieren. Der Park als Lebensraum für Kinder, Jugendliche, PensionistInnen wäre während der Dauer der Bazuzeit schlecht nutzbar, eine Garage würde mehr Verkehr und Abgase in unmittelbarer Umgebung erzeugen.

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Bezirksvertreter Wimmer (SPÖ) pocht auf einen gültigen Baubescheid und "umfassende Untersuchungen" die den Bedarf belegten. Auf der Homepage der SPÖ Margareten wurden vorübergehend Fotos ohne Genehmigung sowie Texte gegen die Initative veröffentlicht, die laut Initiativen-Sprecherin Wessely eine Klage wegen Verleumdung nach sich ziehen werden, mittlerweile wurden die Texte und Bilder entfernt. (s. auch Die "unerwünschten" Gäste von Margareten)

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Von der ÖVP wurde das Garagenprojekt zwar mitbeschlossen, mittlerweile geht man aber auf Distanz. So lieferte die Bezirks-ÖVP den AktivistInnen am Donnerstag Brennholz, Ursula Stenzel spendete eine Gulaschkanone. In einer Aussendung betont die Bezirks-Klubobfrau, dass die Garage nicht gegen den Willen der Betroffenen durchgepeitscht werden solle und fordert eine Nachdenkpause sowie eine Bedarfserhebung.

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Am Donnerstag wurde Klage beim Verfassungsgericht eingereicht. Die AktivistInnen haben noch bis mindestens Mittwoch, 25. Jänner, eine Genehmigung für die Aktion. (ped)

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Bürgerinitiative für Bacherpark ohne Volksgarage

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