Loden Plankl

Gerd John, Geschäftsführer von Loden Plankl am Michaelerplatz, sieht die Schließung als unnotwendiges Übel. "Das alles finde ich ziemlich lächerlich. Vorsicht gut und schön, aber was hier aufgeführt wird, ist schlichtweg übertrieben." Bei vorherigen Staatsbesuchen sei es schließlich auch möglich gewesen, dass die Geschäfte am Michaelerplatz geöffnet bleiben. John hätte sich von Österreich erwartet, dass "man den Amerikanern entgegentritt und ihnen sagt, dass dieser Aufwand verrückt ist." Seinen Geschäftsentgang schätzt er auf 5000 Euro.

Foto: derStandard.at/mhe

Nationalbibliothek

Für Johanna Rachinger, Direktorin der Nationalbibliothek, "überwiegt eindeutig die Freude" den Ärger eines Schließtages. Denn "nach intensiven Verhandlungen stehen die Chancen sehr gut, dass Präsident Bush und Gattin Laura den Prunksaal besuchen werden," so Rachinger. Der Österreichischen Nationalbibliothek entgehen durch einen Schließtag aber auch Einnahmen des Prunksaales. "Betroffen von der Schließung sind daneben auch die Serviceeinrichtungen der Bibliothek am Heldenplatz und damit insgesamt an die 1.500 BesucherInnen."

Foto: ÖNB

Sisimuseum

Vor dem Sisimuseum in der Hofburg drängten sich am Montag noch die Massen, am Mittwoch jedoch wird auch hier Ruhe einkehren. Die öffentlichen Museen bekommen allerdings im Gegensatz zu Geschäften und Lokalen eine Entschädigung für die entgangenen Einnahmen.

Foto: Honsig

Kanzleramt

Peter Puskas vom Lokal "Kanzleramt" hofft darauf, dass auch Leute mit Passierschein "Hunger und Durst" haben und lässt sein Lokal geöffnet. "Die Ministerien und Büros in der Sperrzone sind schließlich alle in Betrieb." Seinen Angestellten hat er längst die notwendigen Papiere besorgt, das Auto ist umgeparkt, die Kühlschränke gefüllt. "Im Gegensatz zu anderen Staatsbesuchen wurden wir diesmal zumindest vorbereitet", lobt er die Organisation des Gipfels. "So konnten wir reagieren." Bei Besuchen von Khomeini, Arafat und Co stand seine Belegschaft oft genug ungewarnt vor den Sperren.

foto: derStandard.at/mhe

Loro Piana

Die Angestellten des italienische Modegeschäftes "Loro Piana" am Kohlmarkt freuen sich auf einen bezahlten freien Tag am Mittwoch. "Unsere Geschäftszentrale ist in Italien, dort hat man den Schließtag wegen Bush unkommentiert zur Kenntnis genommen", so eine Verkäuferin. "In Italien scheint man von der Regierung finanzielle Entschädigungen prinzipiell nicht zu erwarten." Die Höhe des Verdienstentganges sei schwer zu schätzen, schließlich könne "eine einzige gute Kundin in unserem Preisniveau schon einen guten Umsatz garantieren."

foto: derStandard.at/mhe

Osteria

Juniorchef Maurizio d´Altri von der gleichnamigen Osteria in der Schauflergasse hofft zumindest für die Angestellten, "dass am Mittwoch die Sonne scheint, damit wenigstens jemand was von der Sache hat". Seine Verärgerung scheint schon einigermaßen abgeflaut zu sein: "Was sollen wir machen?" Auf eine Entschädigung durch die Regierung hofft er nicht.

Demel

Gerade nicht mehr von der Sperre betroffen ist die Konditorei Demel am Kohlmarkt. Ob das an Wolfgang Schüssel und Ursula Plassnik in den Schaufenstern liegt? (mhe)

Nachlese: Bisherige Einserfragen

foto: derStandard.at/mhe