Wien - Die Österreicher stehen der Einführung einer Gesamtschule skeptisch gegenüber: In einer aktuellen, am Mittwoch veröffentlichten Fessel-GfK-Umfrage sprechen sich 73 Prozent der Befragten (repräsentative telefonische Umfrage im Mai 2006 unter 500 Personen) für die Beibehaltung des derzeitigen differenzierten Schulwesens aus, 24 Prozent sind für die Gesamtschule. Hoch ist mit 90 Prozent die Zufriedenheit der Österreicher mit den Schulen.

Zustimmung

Laut Fessel-GfK ist damit die Zustimmung zur Beibehaltung des derzeitigen Schulwesens gestiegen. 2005 sprachen sich 54 Prozent für die Beibehaltung des differenzierten Schulwesens aus, 43 Prozent waren damals für die Gesamtschule. Eine deutliche Mehrheit von 75 Prozent will auch die derzeitige Oberstufe von allgemein- und berufsbildenden höheren Schulen beibehalten. Nur 20 Prozent können sich für die Einführung einer gemeinsamen Oberstufe mit verschiedenen Schwerpunkten erwärmen.

Die Hälfte "sehr zufrieden"

Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit den Schulen: 53 Prozent der befragten Eltern schulpflichtiger Kinder gaben an, mit der Schule "sehr zufrieden" zu sein, 37 sind "eher zufrieden". "Eher unzufrieden" sind acht Prozent, "sehr unzufrieden" zwei Prozent. Ähnliche Ergebnisse brachte vor wenigen Tagen eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Focus.

Gute Betreuung

Die Zufriedenheit mit der Schule geht laut Fessel-GfK quer über die Parteipräferenzen. So geben 90 Prozent der ÖVP-nahen und 90 Prozent der SPÖ-nahen Personen an, dass sie mit der Schule zufrieden sind. Besonders hoch ist die Zufriedenheit mit der Schule bei den Frauen (97 Prozent zufrieden). Als Gründe für die Zufriedenheit werden die gute Betreuung durch Lehrer, "nehmen sich Zeit, menschliche, persönliche Seite" (44 Prozent), "Bildungsangebot/Lehrplan" (27 Prozent) und "guter Lehrkörper, fachliche Qualifikation, Vermittlung von Stoff" (26 Prozent) genannt. (APA)