Sanierung mit mehreren Optionen
Als Kernstück des künftigen neuen Stadtteils, der auf dem insgesamt 177.000 Quadratmeter großen Schlachthofgelände errichtet werden soll, wird die denkmalgeschützte Rinderhalle in den nächsten neun Monaten um 9,5 Millionen Euro saniert. Wie die 20.000 Quadratmeter danach genutzt werden, ist noch unklar: Man führe Gespräche mit mehreren Interessenten, ließ Rudolf Mutz, Chef der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft (WSE), wissen.
Dazu gehört auch das Museum moderner Kunst (Mumok), dessen Leiter Eduard Köb die dringend benötigte Verlagerung eines Teils der Ausstellungsfläche nach St. Marx vorschlug und gemeinsam mit Architekt Adolf Krischanitz ein Raumkonzept vorlegte (DER STANDARD berichtete exklusiv am 3. Juni). "Es ist eine Idee von vielen", ließ sich Mutz am Dienstag nicht festlegen. Das Projekt sei mangels einer "wasserdichten" Finanzierung "nicht das ausgereifteste". Bis September soll eine Entscheidung getroffen werden, Voraussetzung sei neben einem langfristigen Businessplan ein möglichst die ganze Fläche umfassendes Nutzungskonzept und die Fähigkeit, auch abends und an den Wochenenden Leben in den neuen Stadtteil zu ziehen.
Sieben weitere Areale
Schließlich soll sich St. Marx bis 2012 hauptsächlich als Technologie- und Bürostandort präsentieren: Neben der Rinderhalle will die WSE sieben weitere Bauplätze auf dem Areal verwerten. So wird noch heuer mit dem Bau eines siebenstöckigen Bürohauses nach den Plänen von Architekt Ernst Hoffmann begonnen, das als architektonische Brücke zwischen T-Center und dem Medienzentrum "Marx Media Quarter" fungieren soll. Letzteres wird bis 2008 erweitert.
Dahinter, gleich neben dem denkmalgeschützten Stiertor, planen Petrovic und Partner die "Skybox", ein mehrteiliges, transparentes Bürogebäude. Jenseits der Tangente, entlang der Litfaßstraße, könnte das "Marx Quadrat" entstehen, ein kantiger Baukörper, für den neben Gewerbeunternehmen auch Restaurants vorgesehen sind.