Mobilfunk genauer untersuchen
"Unsere Kinder dürfen keine Versuchskaninchen
sein", meinte der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für
Wien, Erik Huber, bei einer Podiumsdiskussion.
"Wenn wir Medikamente auf den Markt bringen, untersuchen wir auch
vorher ihre Evidenz. Mit dem Mobilfunk hingegen verbreiten wir eine
Technologie, deren Auswirkungen wir noch nicht wirklich kennen und
die wir erst genauer untersuchen müssen", so Huber weiter.
Zehn medizinische Handyregeln
Der Mediziner
forderte zudem die Beilage der von der Österreichischen Ärztekammer
herausgegebenen Leitlinien ("10 medizinische Handyregeln") beim
Verkauf eines Handys. Außerdem sollte die Industrie vermehrt
Forschungsmittel bereitstellen, um die Auswirkungen von Handystrahlen
auf den Menschen zu erforschen.
Strahlen so gefährlich wie Sonnenbad
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen müsse absolute Priorität
haben, "denn Mobiltelefone sind in etwa so gefährlich wie ein
Sonnenbad". Kein Mensch würde heutzutage Kinder in die pralle Sonne
ohne Schutzmaßnahmen lassen. Dabei räumt Huber ein, dass
Mobiltelefone durchaus Sinn machten, sofern sie richtig eingesetzt
würden.
Bewusstsein schaffen
"Ich will kein Handyverbot für Kinder", so Huber. Im Notfall würden Mobiltelefone ihren Zweck erfüllen. Ihm gehe es vielmehr darum, Bewusstsein hinsichtlich des möglichen Risikos zu schaffen.
Schädigung der DNA
Auch Gerd Oberfeld, Umweltmedizin-Referent der Österreichischen
Ärztekammer, meinte: "Die Schädigung der DNA mit der Folge eines
erhöhtes Tumorrisikos durch Mobiltelefone ist auf allen
wissenschaftlichen Nachweisebenen, von der Zelle über den Tierversuch
und nun auch durch Beobachtungsstudien am Menschen, gegeben."
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