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Das, was die meisten Studenten und Absolventen unter dem Namen Unitrain - Career Center der Universität Wien kannten, gibt es seit Mittwoch dieser Woche nicht mehr. Stattdessen zeigt sich das Karriereservice der Uni Wien als "Uniport" in neuem Gewand.

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Der Weg ins Jobleben verläuft immer weniger oft so geradlinig, wie es sich viele wünschen würden. Vielmehr schüren die vielen Fragen, die mit dem Studienabschluss auf einen zukommen bei den meisten nicht unerhebliche Ängste. Die Erwartung dabei, auch die absolut richtige Antwort für sich selbst zu finden, erhöht den Druck auf jeden Einzelnen. Man habe mit dem neuen Namen des Karriereservices der Universität Wien, Uniport, ein Portal, einen Hafen oder das Fliegen assoziiert, sagt Josef Lentsch, Uniport-Geschäftsführer. Jeder solle den Weg finden, der zu einem passt. Entsprechend laute der Claim auch "Für Zielflieger, statt Vielflieger". Das gesamte Corporate Design wurde vom Team des renommierten Büro16 gestaltet.

Das Symbol der "neuen" Tochter der Universität Wien - die zu 75 Prozent Anteile hält, die restlichen 25 Prozent liegen in privater Hand - ist ein Papierflieger. Er symbolisiere die Leichtigkeit, die Vielfalt an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch Flugtechniken. Kurz: Er rege zum Ausprobieren an. Die strategischen Inhalte und Ausrichtungen von Uniport aber sind klar definiert, sagt Rektor Georg Winckler.

Aufgaben und Pläne

Künftig soll Uniport als Schnittstelle zwischen den 65.000 Studierenden der Uni Wien und dem Arbeitsmarkt - aktuell stehe man mit 250 Unternehmen in Kontakt - fungieren, so Winckler. Dabei spanne sich das Angebotsspektrum von Beratung - von Studienbeginn bis zum Berufseinstieg - über Services für ergänzende Qualifikationen bis hin zur aktiven Hilfe bei der Jobsuche. Und zwar kostenfrei.

So viel zur Zielgruppe der Studenten/Absolventen. Die andere sei der Arbeitsmarkt an sich, so Lentsch. Hier gehe es um Personalmarketing für die Unternehmen, also um den Imageaufbau für die potenziellen Arbeitgeber, aber auch um Personalrecruiting, also um kurzfristige Vermittlung von Praktika bis hin zu Jobs für Young Professionals mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung. Bis 2009 ziele man auf die Marktführerschaft in diesem Segment ab. Zudem bestehe seit Anfang 2006 eine Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice Wien (AMS) hinsichtlich Beratungsleistungen für Arbeitgeber wie Jobsuchende im Segment der Akademiker.

Und ebenfalls bis 2009 werde der Vollausbau der Begleitung der Studierenden angepeilt. Lentsch: "Wir wollen die Studierenden noch während des Studiums abholen, frühzeitig und langfristig orientiert beraten, um einen nahtlosen Übergang vom Studium ins Jobleben zu gewährleisten." Die Gründe dafür liegen nicht zuletzt darin, als Bildungsinstitution an Attraktivität zu gewinnen, sagt Rektor Winckler.

Dem Full-Service-Charakter folgend möchte Uniport auch Wissensführer werden, Trends und Entwicklungen am Arbeitsmarkt früher erkennen als andere. Dafür wurden bereits zwei Studien in Auftrag gegeben: eine zum "Arbeitsmarkt NPO" - erscheint Ende 2006 - und eine Vollerhebung aller Absolventen der Universität Wien seit 2003, die Anfang 2007 präsentiert werden soll.

Zurzeit verfügt Uniport über ein jährliches Budget von 660.000 Euro, zähle 15.000 Mitglieder und verfüge über 5000 Top-Lebensläufe im Pool. Im Jahr werden 150 bis 200 Jobs vermittelt. Lentsch: "Bis 2009 wollen wir auf 500 Vermittlungen und bis Ende 2007 auf eine Mitgliederzahl von 25.000 kommen." (Heidi Aichinger/DER STANDARD-Printausgabe,16.9.2006)