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Das AMS hat 6.000 MaturantInnen über ihre Berufswahlkriterien befragt.

APA/Barbara Gindl
"Es ist möglich den Traumjob zu kriegen," meint Maria Hofstätter, Leiterin der Abteilung für Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation beim Arbeitsmarktservice (AMS). "Jugendliche, die ihren richtigen Traumjob vor Augen haben, sind auch entsprechend zielstrebig bei der Umsetzung ihrer Wünsche," führt Hofstätter weiter aus. Schwieriger sei es, wenn die Berufentscheidung vollkommen unklar ist.

Der "richtige" Zeitpunkt

Hofstätter empfiehlt Jugendlichen, sich bezüglich ihres weiteren Bildungsweges mit etwa 13 Jahren mit den Möglichkeiten einer Lehre oder einer mittleren beziehungsweise höheren Schule auseinanderzusetzen. Diejenigen, die sich für eine 12- oder 13-jährige Schullaufbahn entscheiden, sollten sich dann mit 17 mit ihrer Studien- und/oder Berufswahl zu beschäftigen.

Motive für Berufswahl

Das AMS führte vor kurzem eine Studie unter 6.000 AbsolventInnen von allgemein- und berufsbildenden höheren Schulen zu den Kriterien von Berufs- beziehungsweise Ausbildungswahl durch. Dabei gaben 92 Prozent der Befragten an, ihren Ausbildungsweg aufgrund von fachlichem Interessen zu wählen. Für 86 Prozent ist es wichtig, dass ihnen die Ausbildung oder der Beruf gute Einstiegschancen auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht und 82 Prozent geben Chancen auf ein gutes Einkommen als Motiv an. Als weitere wichtige Kriterien wurden unter anderem Arbeitsplatzsicherheit, Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt.

Zukunftsperspektiven

Zwar sind die Chancen von AHS- und BHS-AbsolventInnen, einen Job zu finden, immer noch besser als die von PflichtschulabgängerInnen, aber auf dem Arbeitsmarkt hat die Matura als Startvorteil an Wert verloren. Die AbgängerInnen der höheren Schulen blicken jedenfalls im Allgemeinen optimistisch in die Zukunft. Den meisten AHS-MaturantInnen ist bewusst, dass sie sich auf einer Hochschule oder anderswo weiterbilden müssen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Anders als ihre KollegInnen von der BHS haben die AbgängerInnen von allgemeinbildenden höheren Schulen meist nur in wenigen Bereichen die Möglichkeit eines direkten Berufseinstiegs.

Ein Großteil der MaturantInnen, ca. 70 Prozent, strebt ein Studium an, wobei Jus und Medizin nach wie vor die beliebtesten Studienrichtungen sind. "Karriere kann man auch ohne Studium machen, der Königsweg geht aber über eine Hochschulausbildung," erklärt Hofstätter. "Ein absolviertes Studium garantiert am ehesten für später eine gut bezahlte und interessante Tätigkeit und geringe Gefahr arbeitslos zu werden," so die AMS-Expertin weiter.

Informationsquellen

Mehr als zwei Drittel der 6.000 vom AMS befragten AbsolventInnen von AHS und BHS beschäftigen sich intensiv oder sogar sehr intensiv mit der Wahl ihres weiteren Ausbildungs- und Berufsweges. Informationen über die Möglichkeiten in Beruf und Bildung beziehen 81 Prozent aus Broschüren, 79 Prozent suchen das Gespräch mit Freunden und 71 Prozent nutzen das Internet als Informationsquelle. Neben den Infobroschüren und der persönlichen Beratung in den BerufsInfoZentren bietet das Arbeitsmarktservice MaturantInnen zur Orientierung das Onlinetool "your choice" an, das "über die gesamte Palette von Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich informiert." Weiters können Jugendliche mit dem "Berufskompass" im Internet ein persönliches Neigungs- und Interessensprofil erstellen und bekommen entsprechend dem Ergebnis passende Berufs- und Bildungsinformationen. (cta)