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Archivbild vom Juli 1962, Test nahe Mercury, Nevada (USA)

Foto: AP
Wien - Am 16. Juli 1945 explodierte die erste Atomwaffe der Geschichte über der Wüste in New Mexico in den USA. Auf dem Alamogordo-Testgelände testeten die USA eine in Los Alamos radikal neu entwickelte Massenvernichtungswaffe, die den Zweiten Weltkrieg beenden sollte. Die Plutoniumbombe, die beim Atomtest "Trinity" explodierte, war der gleiche Typ Bombe, der am 9. August auf Nagasaki abgeworfen wurde und 64.000 Menschen tötete.

Der Sprengsatz wurde auf einem 30 Meter hohen Stahlgerüst montiert. Der Test um 5.29:45 Uhr Ortszeit übertraf nahezu alle Erwartungen. Die Sprengkraft der ersten Atombombe entsprach rund 20.000 Tonnen Trinitrotoluol (TNT). Der Blitz war noch fast 300 km weit zu sehen - der Atompilz türmte sich 12 Kilometer hoch. Die Hitze der Explosion schmolz sogar die sandige Erde um den Turm herum zu einer grünen glasigen Kruste. Der Turm löste sich in Luft auf. Die Explosion erzeugte einen drei Meter tiefen und 330 Meter breiten Krater.

Testexplosionen

Seit es die Atombombe gibt, probten die Atommächte beständig in zahlreichen Testexplosionen deren Wirksamkeit. Diese Tests hatten und haben eine Doppelfunktion: Zum einen geht es um die Überprüfung der Zuverlässigkeit der vorhandenen Arsenale sowie um die Entwicklung neuer oder die Verbesserung existierender Atomwaffen - und zum anderen um die Demonstration von Macht und Stärke der Atomwaffenbesitzer.

Die fünf Atommächte USA, die frühere UdSSR, Frankreich, Großbritannien und China haben mehr als 2000 Atomwaffentests in der Atmosphäre, unter Wasser, auf der Erdoberfläche oder im Weltraum durchgeführt. Diese Tests haben zu einer weltweiten Verseuchung der Erde geführt, was die Gesundheit der Menschen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beeinträchtigte und beeinträchtigen wird.

In der Nähe der Testgelände (Wüste von Nevada, Pazifikatolle, Sahara, Kasachstan, usw.) führten die atmosphärischen Tests häufig zu intensivem radioaktiven Niederschlag (Fallout), und zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen der lokalen Bevölkerung und zu Verseuchungen der Umwelt. In einem partiellen Teststoppabkommen wurden daher 1963 solche oberirdische Atomtests verboten.

Allerdings wird durch sogenanntes "Ausventilieren" auch bei unterirdischen Tests Radioaktivität freigesetzt, die die Umwelt schädigt. 1996 wurde nach erneuten unterirdischen Tests durch Frankreich und China ein umfassender Teststoppvertrag vereinbart, der allerdings noch nicht in Kraft getreten ist. Die letzten unterirdischen Tests wurden 1998 von Indien und Pakistan durchgeführt. Zuletzt, am 9. Oktober 2006, zündete Nordkorea eine Atombombe in einem Berg im Nordosten des Landes. (APA)