"Fachhochschulen haben den tertiären Sektor stark belebt", resümiert Michael Landertshammer von der WKÖ. In Verbindung mit der "Öffnung der Unis in Richtung Wirtschaft" lobt er "mehr Wahlmöglichkeiten für Unternehmen und Studierende". Die neue Möglichkeit, nach einem FH-Bachelor den Master auf der Uni zu machen, sei ein "gravierender Vorteil". Landertshammer sieht eine Zunahme bei der Flexibilität zwischen den beiden Einrichtungen. Auch die Wirtschaft werde nicht mehr so stark zwischen den Ausbildungen differenzieren.
"Betriebe unterscheiden oft gar nicht zwischen Uni- oder FH-Abschluss. Sie suchen Akademiker und oft entscheidet ein Reizwort der Studienrichtung", meint auch Maria Hofstätter vom Arbeitsmarktservice. "Prinzipiell ist die FH-Ausbildung in Österreich eine sehr gute, es gibt innovative Lehrende und engen Kontakt zur Wirtschaft", bringt sie die Situation auf den Punkt. Fachhochschüler könnten schnell in speziellen Bereichen eingesetzt werden, während Uni-Absolventen breiter und theoretischer ausgebildet sind und so strategisch gut unterwegs.
Was Qualifikationen wie Präsentationstechnik angeht, hätten FH-Studenten einen Vorteil, weiß Martha Eckl von der Arbeiterkammer (AK), aber "eine Gefahr bei der Konzeption der FH-Studiengänge ist, dass es zu einer Überspezialisierung kommt". Hier hat die AK Sorge um die Mobilität der Absolventen am Arbeitsmarkt. Die aktuellen Chancen seien positiv zu bewerten, Arbeitslosigkeit zumeist als die Suche nach dem bestgeeigneten Job vor dem Hintergrund vorhandener Angebote zu verstehen. Was die AK kritisiert, ist, dass seit der Absolventenanalyse '02 keine größere Untersuchung rund um den FH-Bereich gemacht worden sei.
Gegen die Undurchschaubarkeit der Bildungsmöglichkeiten schlägt die AK ein Gütesiegel für Weiterbildung vor, wozu bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt sei.