400 Sänger und Schauspieler werden an Zeffirellis "Aida" mitwirken. Es handelt sich um die fünfte Inszenierung einer "Aida" in der erfolgreichen Karriere des Regisseurs. "Ich habe neue Ideen gesucht, um die Tradition der Scala zu respektieren, aber zugleich bestimmte Konventionen zu bewältigen. Ich bin immer noch ein alter Wolf, der beißen kann. Nach dem Tod von Giorgio Strehler bin ich der einzige Regisseur geblieben, der wirklich die Oper liebt", wurde Zeffirelli kürzlich zitiert.
Die Rolle der Aida übernimmt die litauische Sopranistin Violeta Urmana, die zum vierten Mal bei einer Scala-Premiere singt. "Schon jetzt wache ich in der Nacht auf und denke an Aida", berichtete Urmana, die mit einem italienischen Tenor verheiratet ist und in Bayern lebt. Die Rolle des Radames spielt Roberto Alagna.
Der Dirigent Chailly wird neben "Aida" an der Scala auch "Manon Lescaut" dirigieren und die Saison 2008/2009 mit Verdis "Don Carlo" eröffnen. Am 17. Jänner 2007 wird nach 24 Jahren an der Scala wieder Wagners Oper "Lohengrin" aufgeführt. Insgesamt sind im Laufe der Saison 13 Opern und sechs Ballette geplant. Im Sommer 2007 wird erstmals auch eine Oper des italienischen Komponisten Fabio Vacchi Teneke nach einer Erzählung des kurdischen Schriftstellers Yashar Kemal aufgeführt. Dirigent ist Roberto Abbado, Regie führt der bekannte Filmemacher Ermanno Olmi.
Scala-Intendant Stephane Lissner will die Zahl der Aufführungen in dem Mailänder Opernhaus deutlich steigern. In der Saison 2005/2006 gab es 162 Aufführungen, in dieser Saison sollen es 260 sein. "Als ich vor eineinhalb Jahren zur Scala gekommen bin, wollte ich um jeden Preis Zeffirelli überreden, an dem Projekt der Aida mitzuarbeiten. Es ist ein Weg, um einen großen Meister, die italienische Tradition und die Oper an sich zu ehren. Alle Opern Zeffirellis sind neu. Er hat Wege beschritten, auf denen ihm viele gefolgt sind", sagte Lissner.