Wien - In der Studiengebühren-Debatte hat sich am Sonntag auch der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) kritisch zu Wort gemeldet. SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer solle seine eigene Studiendauer, sowie die seines Klubvorsitzenden Josef Cap "einmal genauer unter die Lupe nehmen", bevor er von "Bummelstudenten" spricht, meinte VSStÖ-Vorsitzende Sylvia Kuba in einer Aussendung. Gusenbauer hat laut Kuba nämlich ganze neun Jahre auf der Universität verbracht und Cap sogar sechzehn.

Den heutigen Gusenbauer-Vorschlag, wonach "Bummelstudenten" volle und berufstätige Teilzeitstudenten halbe Studiengebühren zahlen sollen, nannte Kuba "eine tatsächliche Verbesserung, aber weit nicht das, was wir uns von einer sozialdemokratischen Partei erwarten".

"Arbeitende Studierende nach Ende der Mindestdauer zahlen zu lassen, ist der falsche Ansatz - selbst wenn es nur die halben Gebühren sind. Da vor allem Studierende aus bildungsferneren Schichten neben dem Studium arbeiten, wird durch eine solche Regelung die soziale Selektion nicht entschärft", so die Vorsitzende. Außerdem dürften Verzögerungen, die auf die Studienbedingungen zurückzuführen sind, "unter keinen Umständen den Studierenden zu Lasten fallen", so Kuba weiter.

Der VSStÖ forderte die SPÖ aber weiterhin auf, "sich in den Verhandlungen für ihre Wahlversprechen einzusetzen und die ersatzlose Abschaffung der Studiengebühren zu erkämpfen". (APA)