Österreichischen Erstaufführung von Falk Richters "Unter Eis" in Innsbruck
Petra Nachbaur; Michael Heinzel
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Mag die globale Erwärmung unaufhaltsam sein: Auf die soziale Kälte ist Verlass. Frösteln macht Kurt Drexel mit der österreichischen Erstaufführung von Falk Richters
Unter Eis
. Anno Schnee hieß es: Macht kaputt, was euch kaputt macht. Inzwischen sieht man das anders: "Du musst das, was dich kaputt macht, als Partner begreifen." Solche Partnerschaften gibt es zuhauf im Reich von Marketing, Kontrolle und Kalkül, wo das Drama spielt. Umso gewagter die Richtung, die Kostüm (Andrea Spiegel) und Maske vorgeben: Kein Business-Look. Die Schauspieler treten als Sportsgeister in kühlen Farben an, Silber und Stahlblau dominieren auch die Schminke, die die Bewohner des Planeten Unternehmensberatung als Space-Pierrots erscheinen macht.
Das passt zum Text, der changiert zwischen dem Jargon des Human Resource Management und literarischen Monologen. Diese gehören Paul und Paulinus. Sie - gut aufgehoben in der gefriergetrockneten Poesie Michael Haupt und Gerhard Pisch - zweifeln und verzweifeln am System, während ihre drei Kontrahenten es hochhalten. Der Schluss ist pessimistisch: Egal, ob man die Heilsversprechungen des Neoliberalismus für bare Münze nimmt - dran glauben muss zuletzt jeder. (pen / DER STANDARD, Printausgabe, 23.1.2007)
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