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Jeder Test spiegelt die ganz persönliche Erfahrung der AutorInnen wider.

Foto: Archiv
Doch können Dosensuppen den hausgemachten Paprika-Klassiker ersetzen?

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Knorr Meisterkessel Gulaschsuppe
500 gr, € 1,49 (Eurospar)
Mit dem Gulyas von Tante Erszebet (die stets betont, dass unser hiesiges Gulasch in Ungarn Pörkölt oder Paprikás heißt, Gulyas hingegen eine Suppe mit verschiedenen Einlagen bezeichnet) kann es der Testsieger zwar nicht aufnehmen, aber für ein Fertigprodukt schmeckt diese Gulaschsuppe erstaunlich gut. Das nicht zuletzt deshalb, weil dem Puszta-Feeling Vorrang vor dem österreichischen Durchschnittsgeschmack eingeräumt wird, die Suppe also vergleichsweise scharf gewürzt ist. Die Rindfleischstückchen sind weich, aber für Karnivoren zu spärlich. Außerdem weisen sie viel Fettanteil und Knorpel auf. Sogar ein Knochensplitter fand sich in dieser Dose. Den Erdäpfelanteil finde ich - wie auch bei allen anderen Testkandidaten - zu hoch, der Rindfleischanteil ist mit 15 Prozent der zweitniedrigste. Immerhin: 72 Kalorien (pro 100 Gramm Suppe) markieren das untere Ende der Nährwertskala bei Dosen-Gulaschsuppen. 8,5 Punkte

Inzersdorfer Klassische Gulaschsuppe
400 gr, € 1,29 (Billa)
Mit einer klassischen Gulaschsuppe hat diese Kandidatin trotz ihres Namens wenig zu tun: Schon optisch präsentiert sie sich eher dünnflüssig und ziemlich hell, wofür der auch im ungarischen Original verbriefte Sauerrahm verantwortlich sein dürfte. Trotzdem schmeckt diese Suppe nicht wirklich nach Rinds- als vielmehr nach Erdäpfelgulasch, wobei dafür wiederum das pikante Debreziner-Aroma fehlt. Jedenfalls überwiegen die Erdäpfel (22 Prozent) das Rindfleisch (12 Prozent) in jeder Hinsicht. Dafür sind 78 kcal/100 gr unerwartet harmlos. 6,5 Punkte

Primana Gulaschsuppe
400 gr, € 0,89 (Hofer)
Die einzige Testkandidatin, bei der das auffallend magere Rindfleisch (19 Prozent) auch sichtlich die auffallend bissfesten Erdäpfel überwiegt. Leider schlägt sich das in der Kalorienanzahl nicht nieder: 90 kcal/100 gr ist der Spitzenwert im Test. Auch geschmacklich überzeugt die Primana-Suppe nicht: mehlig, säuerlich und im Nachgeschmack bitter (vom Paprika?). Dafür wird auf dem Etikett eigens erläutert, wie man die Suppe in der Dose erhitzen kann (20! Minuten in kochendem Wasser ziehen lassen), um sie später aus selbiger zu löffeln. Zieht man nun noch den Preis in Betracht - es ist der mit Abstand niedrigste im Test -, so scheint diese Gulaschsuppe prädestiniert für Wandersleute mit knappem Budget und viel Zeit. 3,5 Punkte

Hausmannskost Gulaschsuppe 400 gr, € 1,39 (Spar) Wer ein Faible für grünen Paprika hat, ist mit dieser Gulaschsuppe gut bedient: Sie schmeckt nämlich mehr nach dem bitter-sauren Gemüse als nach dem feurig-süßen Edelpaprika, den man gemeinhin mit dem ungarischen Fleischragout assoziiert und den schöne, rote Suppenfarbe verspricht. Der Salzgehalt dieser Testkandidatin war sogar für meinen Geschmack ziemlich hoch. Mit 17 Prozent Fleischanteil und 80 kcal/100 gr liegt diese Suppe im Test-Mittelfeld; der Kalorienwert bleibt ein Geheimnis des Herstellers. 3,5 Punkte (Der Standard, Printausgabe 09.02.2007)