Harvard-Universität bekommt erste Präsidentin ihrer Geschichte
Historikerin Drew Faust wird die 28. Präsidentin der ältesten US-Uni und löst umstrittenen Wirtschaftswissenschaftler Summers ab
Redaktion
,
Washington/Boston/Cambridge - Die
US-Elite-Universität Harvard wird künftig erstmals von einer Frau
geleitet. Das zuständige Auswahl-Komitee der Universität wählte am
Sonntag in Cambridge bei Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) die
59-jährige Historikerin Drew Faust zur neuen
Universitäts-Präsidentin.
"Inspirierende Führungspolitik"
"Dies ist ein großartiger Tag, ein historischer Tag für Harvard",
erklärte der Vorsitzende der Kommission, die mit der Suche nach
geeigneten Kandidaten beauftragt war, James Houghton, in einer
Stellungnahme. "Drew Faust ist eine inspirierende und hervorragend
ausgebildete Führungspersönlichkeit, eine großartige
Wissenschaftlerin, eine engagierte Lehrerin und ein wunderbarer
Mensch."
Nachfolge von Lawrence Summers
Faust, Spezialistin für den amerikanischen Bürgerkrieg, folgt dem
umstrittenen Wirtschaftswissenschaftler Lawrence Summers nach. Der
Ex-US-Finanzminister war im vergangenen Sommer zurück getreten,
nachdem er in einem Vortrag die Frage gestellt hatte, ob Frauen
genetisch bedingt Nachteile für die Naturwissenschaften mit sich
bringen würden. Diese Äußerungen lösten heftige Proteste in der
US-Wissenschaftswelt sowie bei Frauenorganisationen aus.
28. Präsidentin
Faust wird in der 371-jährigen Geschichte Harvards die 28.
Präsidentin der ältesten US-Universität. An der weltweit angesehenen
Universität studieren rund 20.000 Studenten. Die Hochschule hat ein
Jahresbudget von rund drei Milliarden US-Dollar (2,31 Mrd. Euro) und
gilt als eine der reichsten Universitäten der Welt. Finanziert wird
die Universität vor allem aus dem Stiftungskapital, das rund 30
Milliarden Dollar beträgt. Mit der Ernennung von Faust werden jetzt
vier der acht US-amerikanischen Elite-Universitäten von Frauen
geführt. (APA/dpa/AP)
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