St. Pölten - Nach der Schaffung der Bildungsregionen zur Absicherung der Schulstandorte im Pflichtschulbereich und der Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25 setzt das Land Niederösterreich nun eine Bildungsinitiative für die höheren Schulen. Landeshauptmann Erwin Pröll kündigte bei einer Pressekonferenz am Montag die Errichtung von drei neuen Oberstufenrealgymnasien (ORG) und die Erweiterung zweier bestehender AHS-Unterstufen an.

Kein Schulgeld

In Zusammenarbeit mit der Landesimmobiliengesellschaft geplante Standorte für die zunächst als Privatschulen zu führenden Oberstufenrealgymnasien sind Ternitz (Bezirk Neunkirchen), Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) und Neulengbach (Bezirk St. Pölten). Als Startförderung übernimmt das Land bis zu 50 Prozent der Baukosten für die ersten vier bis fünf Jahre. Weiters kündigte Pröll organisatorische und finanzielle Unterstützung für die Verbundlichung an. Voraussetzungen seien neben der Zusicherung des Bundes hinsichtlich des Lehrpersonals, dass die Gemeinden Grundstücke zur Verfügung stellen und kein Schulgeld verlangen.

Start im Herbst möglich

Starten könnten die neuen Oberstufenrealgymnasien bereits im kommenden Schuljahr 2007/08, so Pröll. VPNÖ-Klubobmann Klaus Schneeberger werde nun mit den Landtagsparteien die entsprechenden Fördermodelle verhandeln, und Landesschulratspräsident Hermann Helm die organisatorischen Voraussetzungen schaffen.

Verbesserung der Infrastruktur

Der Ausbau der Bildungsinfrastruktur im Bereich der höheren Schulen zielt laut Pröll darauf ab, die Zahl der Maturanten im Bundesland zu erhöhen und zugleich Hauptschulabgängern neue Chancen zu eröffnen. Helm bezeichnete die Errichtung von ORG, die 40 Dienstposten erfordern werde, als richtigen Weg. Damit sei auch eine Stärkung der Hauptschulen verbunden.

Die seit September 2006 bestehende AHS-Unterstufe Korneuburg wird um eine erste Klasse auf vier erweitert, jene in Gänserndorf um zwei Klassen. Bezüglich des in Korneuburg beschlossenen Schulgeldes meinte Pröll, er werde Bürgermeister Wolfgang Peterl (SPÖ) auf die getroffene Vereinbarung, keines zu verlangen, aufmerksam machen. (APA)