In dem weltweit ersten Lehrgang wird die immer dominanter werdende Rolle von Computerspielen in der Gesellschaft wissenschaftlich untersucht - etwa die Auswirkungen auf Erziehung und Bildung. Nicht Entwicklung und Design stehen also im Mittelpunkt des Lehrgangs, sondern die gesellschaftlichen und kulturellen Komponenten: Gender-Problematik, Gewalt, aber auch die Frage, wie man Computerspiele zur Vermittlung von Lerninhalten werden wissenschaftlich erforscht.
"Vermittelt werden kultur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte", erklärt Wagner. Bei Letzteren stünden vor allem Management-Themen auf dem Stundenplan. "Computerspiele sind zwar bereits einer der bedeutendsten Industriezweige, aber viele Unternehmen haben vor allem im Bereich Management, Marketing und Vertrieb noch Probleme", so Wagner weiter. Viele Unternehmen bräuchten beispielsweise mehr Wissen in Hinblick auf die Reaktionen der Gesellschaft auf ihre Marketingstrategien. Zwischen zwei und vier Semester dauert der berufsbegleitende interdisziplinäre Lehrgang, der im November beginnt. 4500 Euro kostet die zweisemestrige Variante, die mit einem Zeugnis abgeschlossen wird, 7200 Euro kostet der dreisemestrige Lehrgang, bei dem man nach Verfassen einer Projektarbeit den Grad eines "akademischen Experten" erhält.
Der viersemestrige Master-Lehrgang schlägt mit 9900 Euro zu Buche. Zielgruppe sind zum einen Personen aus dem Bildungs- und Schulbereich, zum anderen aus öffentlichen Institutionen, die etwa mit der Bewertung und Prädikatisierung der Spiele zu tun haben, sowie alle, die sich mit Computerspielen wissenschaftlich auseinandersetzen wollen.