Alfred Gusenbauer ist der erst neunte Parteivorsitzende in der 111-jährigen Geschichte der sozialdemokratischen Partei. Begonnen hat diese mit dem k. k. Sozialisten Victor Adler, der am 1. Jänner 1889 zum Parteichef gekürt wurde und dieses Amt bis zum Kriegsende am 11. November 1918 innehatte. Ihm folgte Karl Seitz, der während der gesamten Ersten Republik, bis zum Februar 1934, die Partei führte. Im Dezember 1945 kam Adolf Schärf, der spätere Bundespräsident, an die Spitze der SPÖ. Im Mai 1957 folgte ihm Bruno Pittermann ins großkoalitionär geprägte Amt. Die absolute Mehrheit der ÖVP bei der Wahl 1966 überlebte er kein ganzes Jahr, Bruno Kreisky beerbte Pittermann am 1. Feber 1967. Kreisky führte die Partei in die "glorreichen 70er-Jahre", die mit dem Verlust der Absoluten 1983 zu Ende gingen. Aus nicht ganz erfindlichen Gründen bestimmte er den eher unwilligen Fred Sinowatz als Nachfolger, der die fünf Jahre bis 1988 damit zubrachte, einen geeigneten Nachfolger zu finden: Franz Vranitzky. Der "Nadelstreif-Sozialist" übergab den Hof im April 1997 an Viktor Klima, der sich nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen im April des heurigen Jahres ins Privatleben zurückzog. (red)