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Bewegung soll vor allem Spaß machen

Foto: APA/dpa/Marcus Führer
Ausgelassen tobende Kinder, fröhliches Geschrei auf den Spielplätzen: Sobald im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen die Kinder wieder aus dem Haus locken, ist klar: Bewegung ist für die Kleinen ein Grundbedürfnis und auch genauso grundlegend für ihre Gesundheit, Leistungs- und Lernfähigkeit. Doch Bewegung ist nicht gleich Sport.

Entwicklungsphasen beachten

Nicht jede Sportart ist für jedes Kind und jede Entwicklungsstufe geeignet. Um unerwünschte Verletzungen oder sogar chronische Schäden durch Sport im Kindesalter zu vermeiden, sollte man die unterschiedlichen Wachstums- und Entwicklungssphasen beachten. Die von der jeweiligen Sportart geforderten Bewegungsabläufe sollten immer altersgerecht angepasst sein.

Abwechslung und Kreativität für Kleinkinder

Die richtige Herangehensweise an Sport ist also ausschlaggebend: Für Kleinkinder bis ins frühe Volksschulalter ist die Förderung von Koordination und Schnelligkeit durch Spiele wichtig. Abwechslung und Kreativität stehen im Vordergrund. Werner Schwarz, Vorstand der Sportakademie Sportunion, empfiehlt für diese Altersgruppe Sportarten ohne Körperkontakt: "Schwimmen, Laufen, Geräteturnen, Leichtathletik, denn es geht vor allem um die Wahrnehmung des eigenen Körpers."

Falsche Belastungen vermeiden

Auch Robert Podiwinsky vom ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur) rät Kindern von acht bis zehn Jahren noch zu keiner speziellen Sportart: "Sonst können falsche Belastungen entstehen. Zum Beispiel beim Fußball kommt es immer wieder zu Verletzungen am Sprunggelenk, einfach weil die Kinder noch nicht den richtigen Muskelaufbau haben." Regelmäßige Übung der Körperkoordination und Beweglichkeit und vor allem gutes Schuhwerk können die Verletzungsgefahr schnell senken.

Wichtig ist ein guter Trainer

"In der ersten und zweiten Klasse Volksschule kommen dann die Ballspiele dazu. Bei Basketball und Fußball werden aber weichere Bälle auf kleineren Feldern verwendet. Und in der dritten und vierten Klasse können schon Ballrückschlag-Spiele wie Badminton und Tennis ausgeübt werden", empfiehlt Schwarz. "Wichtig ist aber immer ein guter Trainer, der die Kinder zum Ausgleich animiert. Die Kinder sollten polysportiv sein", betont Podiwinsky.

Nicht zu einer Sportart drängen

"Gesund ist jede Sportart in richtigen Dosen." Bei der Auswahl der Sportart kommt es aber darauf an, das Kind nicht zu drängen: "Wichtig ist die Berücksichtigung der Persönlichkeit. Manche Menschen, ich denke da zum Beispiel an Hermann Maier, sind lieber Einzelsportler und haben daran Spaß. Andere bevorzugen den Mannschaftssport", erklärt Podiwinsky.

Die Kunst des Fallens

Immer beliebter sind bei vielen Kindern und Jugendlichen Kampfsportarten, die manchen Eltern aber eher Sorge bereiten. Doch die Verletzungsgefahr ist bei kindgerechter Aufbereitung gering. Am Anfang des Judo und Jiu-Jitsu Trainings steht zunächst das "richtige Fallen". Das lockere Abrollen über die Schulter und das Vermeiden des "Auf-die-Hände-Abstützens" ist auch bei anderen Sportarten wie Eislaufen oder Fußball wichtig.

Einfache Vorsichtsmaßnahmen mit großer Wirkung

Ist schließlich die richtige Sportart gefunden, kann schon mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen das Verletzungsrisiko gesenkt werden. Für viele Sportarten, wie etwa für Tennis, ist es wichtig immer gut aufgewärmt und ausgeruht zu sein. Durch Übermüdung ist der Körper für Bänderverletzungen wie das "Umknicken" des Knöchels sehr anfällig.

Kleine Verletzungen

Kleine Schrammen, Kratzer und Stürze gehören dazu, wenn Kinder neue Bewegungsabläufe lernen, Sportgeräte benutzen und bei Mannschaftssportarten in engem Kontakt mit ihren Mitspielern stehen. Nur so können sie ihre Grenzen ausloten. Wichtig ist immer, dass der Spaß an der Bewegung im Vordergrund steht und die Kinder nicht überfordert sind.(jus)