"Eine Statue für gesunde Arbeit." - Originalbildunterschrift in der Kronen Zeitung
Foto: Kronenzeitung
Die "Krone" setzt sich wieder einmal selbst aufs Fass. Mit einer mehr oder weniger ernstzunehmenden Foto-Inszenierung wollte man ein eigentlich trockenes Thema - Gesundheit am Arbeitsplatz - ein wenig aufpeppen und blickfängerisch gestalten. Also aufsexen. Von der Seite 3 bis 7-Nackerten weitergeblättert, springt einer/m also auch im Österreichteil eine unbekleidete junge Frau - mit Strips über den Nippeln und im Tanga - ins Auge. Rund um sie geschart: Die Preisträger des steirischen Projekts "Fit im Job", Herr Mühlbacher, Herr Feenstra, Herr Kasic und Herr Sundl. Mit ihren Preis-Statuen in den Händen und der glänzenden in Über- und Lebensgröße in ihrer Mitte. Fit im Job? Eher Fit im Schritt, suggeriert das Foto. Passt herrlich. Meint auch die Geschäftsführerinder DOKU Graz, Margarete Jansenberger, die uns auf den Bericht hingewiesen hat. Für so begrüßenswert sie das Gemeinschaftsprojekt samt Preis "Fit im Job" für die ArbeitnehmerInnenschaft auch hält, für so "katastrophal" erscheint ihr die dazugehörige Medienberichterstattung - sie entspreche dem Niveau des Projekts nicht im geringsten.

In einem Leserinnen-Brief an dieStandard.at meint sie an die ausgezeichneten Herren gerichtet: "Ein Foto der Preisübergabe, bei welchem eine Frau in Ihrer Mitte zu sehen ist, die ausschließlich mit einer Bikinihose gekleidet ist, entspricht mit seiner sexistischen und präpotenten Inszenierung von Frauen als - mehr oder weniger - dekoratives Lustobjekt wohl kaum dem fortschrittlichen Gedanken hinter Ihrem Projekt. So wie Sie mit Ihrem Projekt einen wertvollen Beitrag zum Gesundheitsbewusstsein leisten, können Sie auch zu einem Bewusstsein bezüglich modernen Geschlechterverständnis beitragen und künftig auf derartige Inszenierungen nicht nur zu verzichten, sondern sich auch dagegen verwehren."

Der (Auf-)Forderung kann sich die Redaktion nur anschließen. (red)