Wien - Mittwochabend machte die FPÖ im Bundesparteivorstand Ernst mit der angekündigten Nominierung eines Gegenkandidaten für den dritten Volksanwaltsposten zur Verhinderung einer "Fremdenanwältin" in Person von Grünen-Justizsprecherin Terezija Stoisits, deren Partei aufgrund der Stimmenmehrheit gegenüber der mandatsgleichen FPÖ Anspruch auf den Job erhebt.

Ins Rennen geschickt wird dabei der FP-Ehrenobmann Hilmar Kabas: Der Bundesvorstand der Freiheitlichen entschied sich einstimmig für den 65-Jährigen. Kabas ist bereits seit Ende November in dieser Funktion tätig, die er damals von dem in den Nationalrat gewechselten Ewald Stadler übernommen hatte. Weitere Aspiranten im blauen Kandidaten-Karussell waren die Abgeordneten Barbara Rosenkranz, Martin Graf und Peter Fichtenbauer und die Grazer Juristin Susanne Winter.

Die FPÖ konkurriert mit den Grünen um diesen Posten, diese haben die Abgeordnete Terezija Stoisits nominiert. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der zuvor als neuen Kandidaten den steirischen Ex-FP-Chef Leopold Schöggl ins Spiel brachte, zeigte sich zuversichtlich über die Chancen eines FPÖ-Kandidaten: "Dieses Recht ist ein verbrieftes", meinte er Richtung Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ), die noch ein Gutachten abwartet. Die Grünen zeigten sich über Prammers "Zögerlichkeit" irritiert. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 19.4.2007)