Englisch ist Sprache Nummer 1. Experten raten, dass Kinder früh auch eine zweite Fremd-sprache lernen sollten.

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Auch die Muttersprache profitiert vom Erwerb einer neuen Sprache.

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Wörter aus anderen Sprachen sind schon längst im Deutschen präsent, aber auch durch Mitschüler, die aus einem anderen Land stammen, sind Kinder ständig mit Fremdsprachen konfrontiert. Darüber, wie nützlich Fremdsprachen sind, diskutierten Ö1-Kinderuni-Reporter mit Eva Vetter vom Institut für Romanistik an der Universität Wien.

In einer globalisierten Welt sind Sprachkenntnisse immer wichtiger - das findet jedenfalls die EU: Mindestens zwei Fremdsprachen sollten von frühestem Alter an gelernt werden. Auch das Erlernen der Muttersprache profitiert von der neu gelernten Sprache, wenn sie entsprechend gefördert wird. Die Sorge, dass Kinder durch den Sprachen-Mischmasch überfordert sind, ist unbegründet, wie Studien bewiesen haben. Deshalb ist Fremdsprachenunterricht in vielen Kindergärten und Volksschulen bereits selbstverständlich.

Mehrsprachigen Unterricht bieten auch zunehmend die öffentlichen Schulen. Dabei steht Englisch unangefochten an erster Stelle, gefolgt von Französisch und Italienisch. In Wien wird in rund der Hälfte der Gemeindekindergärten Englisch auf spielerische Weise unterrichtet. Mehr als 1000 Volksschüler haben mehrsprachigen Unterricht. In fünf Volksschulen und sieben Mittelschulen gibt es zweisprachige Klassen. Türkisch wird an manchen Schulen auch für österreichische Kinder als Freifach angeboten. Insgesamt haben 93 Prozent der Volksschüler Fremdsprachenkenntnisse.

Eine zweite Fremdsprache lernen in Österreich jedoch nur 3,6 Prozent der Volksschüler. In der Unterstufe oder Hauptschule sind es neun Prozent, in der Oberstufe lernt die Hälfte eine zweite Fremdsprache. Eine dritte Fremdsprache lernt nur noch jeder Zehnte.

Wie es tatsächlich um die Sprachkenntnisse der Schüler steht, wird 2010 mit einer EU-weiten Erhebung getestet: Pro Mitgliedsstaat werden 4000 bis 5000 14- bis 16-Jährige an Tests in der ersten und zweiten Fremdsprache teilnehmen. (kri, DER STANDARD - Printausgabe, 29. Mai 2007)