derStandard.at: Sie haben kürzlich die Broschüre zur Unantastbarkeit des menschlichen Lebens für SchülerInnen präsentiert. Was ist die zentrale Botschaft?
Bittner: Unser Verband, der ja ein Mittelschülerverband ist, hat jedes Jahr ein Hauptthema mit dem er sich beschäftigt. Im letzten Jahr war das das Thema "Schutz des Lebens". Wir haben das Thema bewusst nicht nur auf Empfängnisverhütung und Abtreibung fokussiert. Wir sind auf vier Themenkreise eingegangen: Der Schutz des ungeborenen Lebens, das Sterben in Würde, die Genforschung sowie die Todesstrafe und Kriegsproblematik. Unsere Position zur Empfängnisverhütung lautet "Helfen statt Strafen". Wir wollen die Leute aufklären über den Schutz des ungeborenen Lebens. "Verhüten statt Abtreiben", lautet unsere Botschaft. Wenn es schon sexuelle Kontakte gibt, sollte man eher verhüten statt abtreiben.
Die Broschüre soll einen Denkanstoß geben. Das Leben ist von der Zeugung bis zum Tod unantastbar. Wir wollen aber nicht mit der Holzhammermethode oder mit Schockierung vorgehen. Vielmehr wollen wir anregen, dass die Schüler ein bisschen darüber nachdenken, was Leben ist und was Leben bedeutet.
derStandard.at: Wie finden Sie die Kondomverteilaktion von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky?
Bittner: Ich neige nicht so sehr zu Aktionismus. Meine Sache wäre es nicht, sich in die Öffentlichkeit zu stellen und Kondome zu verteilen, das ist eine Frage des Stils und nicht des Inhaltes.
derStandard.at: Bei einer Pressekonferenz meinten Sie, man müsse den Hormonstau der Jugendlichen akzeptieren. Ist der MKV prinzipiell gegen Sex vor der Ehe oder sehen Sie das nicht so eng?