Klagenfurt - In Kärnten soll nach dem Willen von Landeshauptmann Jörg Haider schon ab Herbst das verpflichtende Vorschuljahr eingeführt werden. In einem Gespräch mit der APA verwies Haider am Mittwoch auf die Länderkompetenz im Kindergartenbereich, weshalb man hier unabhängig agieren könne. "Ich hoffe auf einen Beschluss noch vor dem Sommer", sagte er.

"Konkreter Schritt der Schulreform"

Wie Haider erläuterte, habe er die Verfassungsabteilung beim Amt der Landesregierung angewiesen, so rasch wie möglich die entsprechende gesetzliche Vorlage vorzubereiten: "Wir werden im Rahmen unserer Kindergartenorganisation ein Gesetz verabschieden und somit das erste Bundesland sein, das einen konkreten Schritt der Schulreform im autonomen Bereich setzt."

Sprachkenntnisse verbessern

Laut Haider würden sowohl einheimische als auch zugezogene ausländische Kinder vom Vorschuljahr profitieren. In erster Linie gehe es um die Verbesserung der Sprachkenntnisse. Es sei nämlich evident, dass auch österreichische Kinder in diesem Bereich oftmals Defizite hätten.

Lehrer einbeziehen

Der Unterricht solle von den Kindergärtnerinnen durchgeführt werden, nötigenfalls unter Beiziehung von Lehrern. In diesem Fall würde das Land selbstverständlich die Kosten übernehmen. Probleme sieht der Landeshauptmann nicht: "Wir haben eine flächendeckende Struktur im Kindergartenwesen, eventuelle Verbesserungen sind machbar." Zudem sei in Kärnten das letzte Kindergartenjahr vor der Schule sowieso gratis.

"Ich hoffe jetzt auf eine möglichst rasche gesetzliche Grundlage", meinte Haider. Dann stehe dem Bund noch eine achtwöchige Einspruchsfrist zur Verfügung, nach deren Ablauf einer Realisierung dieses Vorhabens nichts mehr im Wege stünde. (APA)