Sein Bruder, Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski, hatte vor dem Gipfel als Kompensation für die polnischen Kriegstoten mehr Stimmen für Polen im EU-Ministerrat gefordert. Staatspräsident Lech Kaczynski schien bemüht, die Beziehungen zu Deutschland zu kitten.
EU
Präsident Kaczynski rechtfertigt Äußerungen seines Bruders
Aber: "Die Vergangenheit ist Vergangenheit" - "Madame Kanzlerin war sehr nett im Umgang mit mir."
Brüssel - Zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel hat der
polnische Staatspräsident Lech Kaczynski die Äußerungen seines
Zwillingsbruders Jaroslaw zu den polnischen Kriegstoten
gerechtfertigt. "Es ist offensichtlich, dass Polen, hätte es den
Zweiten Weltkrieg nicht gegeben, heute nicht eine Bevölkerung von nur
38 Millionen hätte", erklärte der polnische Staatschef Samstag früh
in Brüssel. Zugleich betonte er allerdings: "Die Vergangenheit ist
Vergangenheit."
"Das Kriegsende liegt mehr als 60 Jahre zurück, und die
Generation, die heute Deutschland regiert, wurde Jahre nach dem Krieg
geboren", sagte er. Merkel habe sich trotz harter Verhandlungen auf
dem Gipfel ihm gegenüber sehr freundlich verhalten, fügte Kaczynski
hinzu: "Madame Kanzlerin war sehr nett im Umgang mit mir." (APA)