Klagenfurt - Wegen einer Schwangerschaft hat der Charinthische Sommer einen Vertrag mit der Wiener Sopranistin Johanna von der Deken platzen lassen. Die Sängerin war für die Rolle des Engels in der Kirchenoper "Ich, Hiob" engagiert worden. Wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe berichtetet, will von der Deken juristisch gegen die Vertragsauflösung vorgehen.

Keine Stellungnahme gab es vorerst von Intendant Thomas Schlee. Laut "Kleine Zeitung" lautet die Kritik des Intendanten dahin gehend, dass die Sängerin vor der Vertragsunterzeichnung nichts von der Schwangerschaft gesagt habe und dass arbeitsrechtliche Bedenken vorlägen.

Kein Hindernis

Die werdende Mutter sieht sich hingegen offenbar um das ursprünglich vereinbarte Honorar von 8.000 Euro betrogen. "Ich hätte den Vertrag erfüllen können. Ein Attest meiner Gynäkologin belegt, dass es keine Risikoschwangerschaft ist und dass ich im sechsten Monat ohne Bedenken auf der Bühne stehen kann - zumal es nur vier Aufführungen sind. Der Geburtstermin ist doch erst am 1. November", sagte von der Deken.

Diskriminierung

Die Sängerin beruft sich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das in der "Verweigerung der Einstellung einer Frau wegen Schwangerschaft eine unmittelbare Diskriminierung auf Grund des Geschlechts" sieht. (APA)