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Da blieb Silbermond-Bandleaderin Stefanie Kloss die Spucke weg. Mitten in ihrem Einstiegssong wollte die ansonsten auf Festivals omnipräsente Elektrizität nicht mehr mit und beendete kurzerhand der Silbermond-Hit "Mehr sein" durch ihren Ausfall. Das war der einzige Moment beim Nuke-Festival in St. Pölten, an dem am vergangenen Wochenende sekundenlang jeder und jede Anwesende/r auf die Bühne starrte. Dort hampelte die Kloss weiter vorm Mirkophon, zurückgeworfen auf sich selbst.

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Was von den meisten mit Bedauern, von vielen mit Spott und von den Silbermond-Skeptiker durchaus mit Wohlwollen aufgenommen wurde. "Es gibt also doch einen Gott", war am Rande der Fanmenge zu hören. Deutschrock war vermutlich am Nuke nicht jedermans Sache. Auch das Lineup sprach eine andere Sprache. Musikalisch dominierten den ersten Tag österreichische Bands wie Attwenger und Bauchklang.

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Spätabends wurde es dann auch etwas dunkler im Musikstil. Die britischen Krawallbrüder Prodigy ließen es mit einer gigantischen Licht- und Tonshow auf der Hauptbühne im wahrstes Sinne des Wortes krachen ...

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... wer vorher - zum Beispiel bei Calixiko - noch Muse dazu hatte, backstage unter der Bühne ein Nickerchen zu halten, flüchtete spätestens jetzt in einen bereitstehenden Tourbus.

Während das "normale" Volk die idyllische Umgebung des Festivalsgelände für ein Nickerchen wählte.

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Gecampt wurde nämlich an der idyllischen Traisen, die dann auch gleich als erweitertes Badezimmer genutzt wurde.

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Nach den Mühen des ersten Konzerttages und bei sommerlichen Temperaturen eine willkommene Abwechslung zum Staub des Festivalgeländes.

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35.000 Besucher sollen sich an beiden Tagen in St. Pölten dem Festival-Treiben hingegeben haben. Aber nicht nur das Nuke steht am Speiseplan, etliche Festivals haben sich in den Sommermonaten in Österreich etabliert. So besuchen zum Beispiel 50.000 bis 80.000 Menschen die Festivals in Wiesen, das Nova Rock 2007 auf die Pannonia Fields II in Nickelsdorf (Burgenland) wurde ebenfalls von 50.000 Menschen gestürmt.

Aber nicht nur in Österreich, auch international gehören Festivals zum festen Bestandteil des Sommers: Von Skandinavien bis Sizilien sind Millionen junger Musikfans unterwegs. Ob Roskilde in Dänemark, der Klassiker Montreux am Genfer See (der am 21.7. endet), deutsche Events wie die Hurricane-, Southside- und Rock im Park- oder Rock am Ring-Festivals oder die 150.000 Besucher anlockende Show im englischen Glastonbury ....

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.... die Veranstaltungen haben in den Jahren eine treue Anhängerschaft gewonnen, für die nicht nur die Musik, sondern das gesamte Drumherum Kultstatus haben.

Der Sommer ist noch nicht vorbei. Und viele Festivals dauern bis weit in den August hinein. Zum Beispiel das Poolbarfestival in Feldkirch, das bis Mitte August auch Bands auf die Bühne bringt, die sonst nirgends in Österreich auftreten.

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Auch das Lake 07 in Kärnten lässt noch bis Ende August die Bands tanzen. Von Kettcar bis zu Sportfreunde Stiller oder Louie Austin ist die Auswahl gut.

Das legendäre Frequency-Festival in Salzburg steht ebenfalls noch bevor. Vom 15. bis 17. August 2007 können sich dort die Festivalsfans zu 40 Bands - darunter die Ärzte, Nine Inch Nails oder Seed - austoben.

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