Es wird diskutiert und sinniert, als Mittagessen gibt es Bernerwürstel mit Gnocchi. "Sind Gnocchi typisch österreichisch?", fragt sich Bianca Jagsch aus Deutschland und ruft eine belustigte Verneinung ihrer österreichischen Nachbarin hervor. Jagsch von "Young Voices Germany" ist mit der Lokalität zufrieden: "In einer kleinen Stadt konzentrieren sich die Leute weniger auf Sightseeing, sondern aufeinander."
Einen Tisch weiter bahnen sich erste länderübergreifende Kooperationen an. "Vielleicht lassen sich unsere Ideen vereinen", meinen Juan Pique aus Spanien und Boris Radickovic aus Montenegro.
In den Workshops lernen die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen, welche nach den umliegenden Bergen benannt sind, Grundlagen des Projektmanagements. Speziell Rax und Moschenkogel stellen die Nicht-Deutschsprachigen vor eine linguistische Herausforderung.
Als generelles Problem sieht David Woollcombe, Präsident von Peace Child International, die unklar definierte Rolle der Jugendlichen in der Gesellschaft: "Junge Leute fühlen sich heute nutzlos und können schwerer motiviert werden." Für ihn sind alle Teilnehmer Helden.
Am ersten Arbeitstag begab man sich auf die Suche nach Ideen und Konzepten für die Stadtentwicklung des Austragungsortes. Vor allem die fehlende Barrierefreiheit wurde workshopübergreifend thematisiert. "Selbst wenn es nur einen Behinderten in Mürzzuschlag gibt, darf er nicht ignoriert werden", kritisiert eine englische Teilnehmerin die vielen, überall anzutreffenden Stufen ohne Rampen.
Zeitgleich wird, am anderen Ende der Stadt, ein zum Seminarraum umfunktionierter Waggon zur Bühne für Erfolgsgeschichten, Helden und zukünftige Ideen.