Will den Parteigremien einen "geordneten Wechsel" vorschlagen.
APA/EVA MANHART

Pamela Rendi-Wagner hat ihr Versprechen eingehalten. Bereits vor dem Ende der roten Basiswahl kündigte die bisher oberste Sozialdemokratin Österreichs an, nicht mehr um den SPÖ-Vorsitz mitrittern zu wollen, sollte sie bei der Mitgliederbefragung nicht als Siegerin hervorgehen. Auch wenn es noch so knapp werden sollte. Und das war nun der Fall. "Wirklich arschknapp" sei es sogar gewesen, nahm Rendi-Wagner Anleihen an einem früheren Sager von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Aber das sei aus ihrer Sicht nun zu respektieren. 

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DER STANDARD

"Geschlossenheit hat gefehlt"

Rendi-Wagner hielt keine persönliche Rede. Sie hielt sich kurz, obwohl es um ihr Ende als SPÖ-Parteichefin ging. Etwa fünf Minuten sollte Rendi-Wagner vor Journalistinnen und Journalisten sprechen.

Sie bedankte sich besonders bei allen Mitgliedern der SPÖ, die ihre Stimme bei der Befragung abgegeben haben – und ihrem "wunderbaren Team", das sie durch gute wie auch "durch stürmische Zeiten" begleitet habe. Rendi-Wagner wolle den Parteigremien nun einen "geordneten Wechsel" vorschlagen. Am Sonderparteitag am 3. Juni werde sie nicht mehr kandidieren.

Rendi-Wagner habe auch noch Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler eingeladen, in den roten Parteigremien mitzudiskutieren. Babler wurde ja nur knapp hinter Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil Zweiter und fordert nun eine Stichwahl. Am Parteitag könnte es also zu einem Showdown kommen. 

"Es muss das gemeinsame Ziel von uns allen sein, dass dieses Land in dieser schwierigen Zeit wieder eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung bekommt", sagte Rendi-Wagner. "Dafür braucht es aber das Vertrauen in der Bevölkerung." Voraussetzung dafür sei eine geschlossene SPÖ. "Wer immer es am Ende ist, wird diese große Aufgabe als Erstes zu erfüllen haben, denn diese Geschlossenheit hat in den letzten viereinhalb Jahren gefehlt."

Mit diesen Worten und einer knappen Verabschiedung trat Rendi-Wagner ab. (Jan Michael Marchart, 23.5.2023)