Nun ist es so weit, die Realverfilmung des Disney-Klassikers "Arielle, die Meerjungfrau" kommt in die heimischen Kinos. Dem Filmstart gingen bereits vor Monaten Diskussionen voraus. Grund dafür war die Besetzung der Hauptrolle mit der afroamerikanischen Schauspielerin Halle Bailey. Während es in dieser Sache teilweise zu rassistischen Äußerungen kam, wird die aktuelle Kontroverse rund um den Film augenzwinkernd und unterhaltsam kommentiert. Es geht um Melissa McCarthy beziehungsweise um ihr Styling als böse Meerhexe Ursula.

Melissa McCarthys Transformation
Zeitrafferaufnahme aus der Maske am Filmset zu "Arielle, die Meerjungfrau".

Auf den Social-Media-Kanälen der Walt Disney Studios wurde ein Kurzvideo gepostet, in dem man die Schauspielerin in der Maske sieht. Im Zeitraffer wird die Transformation in ihre Filmrolle gezeigt. Das Ergebnis: asymmetrische Augenbrauen, Lidschatten mit harten Kanten, fleckiges Contouring und eine zerrupfte Perücke. "That's better" (Das ist besser), sagt McCarthy. Ihrem Urteil widersprechen zahlreiche User auf Twitter, die sich in ihren Tweets über das misslungene Styling lustig machen. "Symmetrie hat den Chat verlassen", "Wenn man im Lebenslauf lügt und den Job trotzdem bekommt" und viele weitere unterhaltsame Kommentare wurden zu dem Video gepostet.

Reaktionen auf den Make-up-Fail
Der Insta-Account Diet Prada hat die lustigsten Reaktionen zusammengefasst.

Ein Großteil der Tweets stammt aus der Dragqueen-Szene – nicht ohne Grund. Vorbild für die Seehexe Ursula soll schließlich Divine, Drag-Ikone und Muse von Filmemacher John Waters, gewesen sein. Ihr Markenzeichen waren hoch auf die Stirn hinauf gezeichnete Augenbrauen und auftoupierte, wasserstoffblonde Perücken. Diese Elemente finden sich in der Zeichentrickfigur Ursula genauso wieder wie Divines Körperfülle, Habitus und Attitüde.

Divine in der Filmszene aus
Dragqueen Divine
Divine spielte die Hauptrolle in John Waters Kultfilm "Pink Flamingos".
imago images/Everett Collection

Melissa McCarthy alias Miss Y

Für ihre Rolle konnte Melissa McCarthy auf einschlägige Erfahrungen zurückgreifen. Denn in einem Interview mit dem Magazin "Rolling Stone" aus dem Jahr 2017 erzählte sie, sie sei in den 1990-Jahren mit ihrem queeren Freundeskreis oft als Dragqueen im New Yorker Nachleben unterwegs gewesen. Sie habe dafür die Persona "Miss Y" erfunden, eine wohlhabende und extravagante Frau, die metallicfarbene Umhänge und riesige falsche Wimpern trägt. Auch bei der Filmpremiere von "Arielle" in Hollywood erzählte die Schauspielerin, dass sie ein großer Fan der Drag-Kunst sei und mit ihrer Rolle als Ursula alle Dragqueens und im Besonderen Divine stolz machen wolle.

Ob ihr das gelungen ist, sei dahingestellt. Jedenfalls konnte der digitale Feinschliff ihr Make-up retten. Im fertigen Film sieht ihr Look um einiges besser aus als in dem Social-Media-Video. (red, 25.5.2023)

Melissa McCarthy als Ursula im Film
Ursula im fertigen Film
Der digitale Feinschliff tut dem Make-up-Look gut.
AP