Viel haben wir in dieser Woche über den größten Zahlendreher seit der Erfindung der Algebra erfahren, aber eines nicht: Wie geht’s dem "Mitarbeiter", dem "ein Fehler passiert ist"?

So äußerte sich ja die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission, Michaela Grubesa, weil er (angeblich) die Ergebnisse der SP-Vorsitzendenwahl falsch in die Excel-Tabelle eintrug.

Die Wahl in Linz wurde zum Desaster. Ein Mitarbeiter soll sich geirrt haben.
Heribert Corn

Wurde der Mann ins sozialdemokratische Äquivalent von Sibirien verbannt – also etwa zur statistischen Erfassung der verbliebenen Hausbesorgerwohnungen in allen Wiener Gemeindebauten? Oder bekommt er eine Nebenrolle in der Neuauflage von MA 2412? Und wie geht es ihm psychisch? Hält er es in der (verordneten?) Anonymität aus? Oder hat er sein großes Coming-out und Fellner bietet ihm eine Karriere als TV-Diskutant im All-Star-Team zwischen Stefan Petzner, Josef Cap, Niko Kern, Peter Westenthaler und Gerald Grosz an?

Wir achten ja viel zu wenig auf die Akteure im Hintergrund. Gut, die Leiterin der Wahlkommission hat zunächst versucht, sich an dem "Mitarbeiter" abzuputzen, ist aber damit doch nicht durchgekommen und musste zurücktreten. Aber drängt es den "Mitarbeiter" nicht schon längst, endlich die Wahrheit herauszuschreien: "Ich habe den Excel-Kurs damals geschwänzt"? Wir werden es möglicherweise nie erfahren. Er bleibt vielleicht ein unerkannter Akteur der Geschichte, ein Instrument des Schicksals, der Mann mit der Maske. (Hans Rauscher, 9.6.2023)