Mschf
Das Mikroobjekt des New Yorker Künstlerkollektivs Mschf ließe sich durch das Loch einer Nähnadel schieben.
Mschf

Diese Tasche ist ein Witz. Sie misst 657 x 222 x 700 Mikrometer, ließe sich durch das Loch einer Nähnadel schieben und ist angesichts ihrer Größe völlig funktionslos. Erfunden hat sie das New Yorker Künstlerkollektiv Mschf, das zuletzt mit einem Paar tomatenroter, aufgeblasener Stiefel das Netz erobert hat. Die US-Gruppe hat bereits einige verrückte Entwürfe auf dem Gewissen – so wie die "Satan-Schuhe", die gemeinsam mit dem Rapper Lil Nas X entstanden sind.

Nun also eine Tasche, mit der der Trend zu Mikrohandtaschen in der Mode auf die Spitze getrieben wird. Was Designer wie Simon Porte Jacquemus mit Modellen wie der "Chiquito"-Handtasche machen, können wir noch besser, wird sich die Künstlerkollektiv gedacht haben. Im Grunde sei die Tasche zu einem Schmuckstück geworden, sagte Kevin Wiesner, CCO bei Mschf, der "New York Times".

Mikroskopisch kleine Logos

Unter der Lupe offenbart sich die wahre Schönheit des neongrünen 3D-Miniaturobjekts, das ein Biotechnologie-Unternehmen aus Kunstharz realisiert hat. Es wurde dem Handtaschenmodell "OnTheGo" von Louis Vuitton nachempfunden – und sogar mit kleinen Logos versehen.

Konsequenterweise wird ein Exemplar der Tasche während der Männermodewoche ausgestellt – im Rahmen der ersten Show des frischgebackenen Louis-Vuitton-Kreativchefs Pharrell Williams. Danach wird Williams sie gemeinsam mit der Französin Sarah Andelman, einst Betreiberin des legendären Pariser Concept Stores Colette, neben anderen Kunstwerken in dessen Auktionshaus Joopiter versteigern. So viel ist sicher: Wer für dieses Objekt bietet, beweist Humor. (red, 15.6.2023)