Das Bild zeigt Bitcoin-Münzen.
Die Kryptowährung Bitcoin hat eine erfolgreiche Woche hinter sich, vor allem Vermögensverwalter Blackrock dürfte der Grund dafür sein.
Reuters/Bello

Nach dem Katastrophenjahr 2022 dürften die Zeichen für Bitcoin weiterhin gut stehen. Die Kryptowährung erreichte den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr und blickt damit auf eine gewinnreiche Woche zurück. Obwohl dieser Kurs von den Vorhaben der US-Regulierungsbehörden gebremst werden könnte, dürfte derzeit das Gefühl überwiegen, dass der Bärenmarkt zu Ende ist. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Pläne von Vermögensverwalter Blackrock bekannt geworden sind.

Der Grund, weshalb Bitcoin zuletzt wieder ordentlich auf einen Kurs von mehr als 30.000 Dollar zulegen konnte, ist schnell gefunden: Vermögensverwalter Blackrock hat offenbar einen Bitcoin-ETF bei der US-Börsenaufsicht SEC beantragt. Dass der Kurs nach Bekanntwerden dieser Pläne um 25 Prozent die Höhe geschossen ist, ist nur eine weitere Wette auf die Zukunft. Schließlich ist Blackrock nicht die erste Gesellschaft mit dieser Idee und bisher sind alle Anträge der SEC abgeschmettert worden.

Mit Blackrock hat sich aber ein besonderes Schwergewicht zu Wort gemeldet: Es handelt sich um den größten Vermögensverwalter der Welt mit einem Vermögen von fast neun Billionen Dollar. Die Gesellschaft besitzt zahlreiche aktiv und passiv verwaltete Fonds, die Beteiligungen an unzähligen Unternehmen halten. Das Vermögen mag zwar den Kunden gehören und nicht Blackrock selbst, die Fondsgesellschaft übt aber weltweit massiven Einfluss aus, indem sie ihre Stimmrechte bei Hauptversammlungen wahrnehmen kann - und das auch tut.

Wachsendes Interesse

Doch Blackrock ist nicht der einzige Großinvestor, der jetzt nach langem Zögern seine Chancen wittert. Die Fondsgesellschaft Fidelity, das Wertpapierhaus Citadel und der Broker Charles Schwab beginnen unter dem Dach der neuen Kryptobörse EDX Markets den Handel mit einigen Kryptowährungen.

Auch Banken scheinen zunehmend Interesse an Kryptowährungen zu zeigen: Während die Deutsche Bank und die Commerzbank um eine Lizenz für die Verwahrung digitaler Vermögenswerte bemüht ist, hat die spanische Santander-Bank ein Lightning-Netzwerk vorgestellt, das Zahlungen mit Bitcoin ermöglichen wird.

Regulierungsbehörden aufmerksam

Diese und andere Maßnahmen haben das Interesse der Investoren an Kryptowährungen wiederbelebt, nachdem der Markt in eine Phase der Flaute geraten war. Grund dafür war eine Reihe von Zusammenbrüchen von Kryptounternehmen, mit dem Crash der Börse FTX als Höhepunkt. Fortsetzen könnte sich das durch zunehmende behördliche Kontrollen, darunter die Entscheidung der US-Börsenaufsichtsbehörde in diesem Monat, Klagen gegen die Kryptogrößen Coinbase und Binance wegen angeblicher Regelverstöße einzureichen. Beide Unternehmen bestreiten die Vorwürfe.

Die Stimmung des Marktes scheint sich davon derzeit kaum beeinflussen zu lassen: Der "Fear and Greed Index" von Bitcoin ist deutlich im grünen Bereich. Und auch der Zähler von Bitcoin Obituaries zeigt, dass es immerhin schon mehr als zwei Monate her ist, seitdem Bitcoin das letzte Mal für tot erklärt worden ist. Für Kryptowährungen ist das sehr lange. (bbr, 24.6.2023)