Das Donauinselfest ist tot, es lebe das Donauinselfest! Die Jubiläumsnummer ist vorbei. Nächstes Jahr kann das Donauinselfest sich weiter an den eigenen Fünfziger heranarbeiten, Tanzschritt um Tanzschritt.

Ein Event dieser Größe und Diversität ermöglicht Begegnungen aller Art, wenn auch nicht der dritten
APA/FLORIAN WIESER

Ein Event dieser Größe und Diversität ermöglicht Begegnungen aller Art, wenn auch nicht der dritten. Aber vielleicht passiert das bis zum Jahr 2033 auch noch! Man soll niemals nie sagen.

Hier entstehen Ehen, hier zerfallen sie, hier gehen Herzen und Hunde verloren. Hier sieht man Menschen altern: immerhin von der Stunde null bis zur vierzigsten Ausgabe, Fans und Stars gleichermaßen, ein gemeinsamer, langsamer, aber unerbittlicher Prozess. Bei manchen läuft er aus diversen Gründen schneller ab als bei anderen.

Hier kann man sich durch so viele Musikrichtungen durchschnuppern, bis es einen dreht. Von Schlager bis Electronic ist alles zu haben, und Jazz Gitti ist auch immer da, Jazz Gitti ist wie Diamanten forever, schwebt über den Wassern und ist unausweichlich, sie ist wohl auch 2033 wieder da, mit den Aliens. Hier campen Hardcore-Fans vor der Bühne, um sich die besten Plätze zu sichern. Hier trotzt man mit und ohne Schirm den Gezeiten, Regen hin, flirrende Hitze her. Hier geben sich die Businessgrößen, die Publikumslieblinge, die Geheimtipps und die blutigen Anfänger die Klinke in die Hand.

Die Insel ist für alle. Und sie ist gratis, wenn auch nicht umsonst. (Julya Rabinowich, 25.6.2023)