Von Eltern, die ihre Kinder nicht im Griff haben, bis zu den Poolparty-Prolls: Folgt man den Ausführungen des deutschen Online-Reisemagazins "Reisereporter", sind das die schlimmsten Urlauberinnen und Urlauber.

Die Problem-Eltern

Eigentlich wirkten sie wie ein nettes Paar. Zumindest auf den ersten Blick. Doch nach einer Weile offenbare sich das Grauen: in Form ihrer Kinder. "Die sind allerdings völlig unschuldig, der Horror sind die Problem-Eltern, die ihre Kinder nicht im Griff haben. Ob das an mangelndem Interesse oder schlechtem Erziehungsideal liegt, sei dahingestellt", befindet der "Reisereporter". Aber die Kleinen würden von ihren Eltern ignoriert. Und dürften alles. Laut und wild durch die Lobby rennen, durch Zimmerflure toben, im Restaurant Fangen spielen. Oder aber sie werden mit Tablet und Smartphone ruhiggestellt.

Wenn man schon fürs Essen zahlt, soll es sich auch auszahlen, befindet der Restaurant-Rüpel.
Wenn man schon fürs Essen zahlt, soll es sich auch auszahlen, befindet der Restaurant-Rüpel.
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Die Restaurant-Rüpel

Es gebe zwei Arten von Restaurant-Rüpeln, denen man auf Reisen begegnet, liest man. Typ eins: der Büfett-Geier. Er giere förmlich danach, das komplette Angebot an Speisen auf einen einzigen Teller zu schichten, im Idealfall als Erster, deshalb rüple er sich ohne Rücksicht von einem Topf zum nächsten. Typ zwei: der Freizeit-Nudist, der sich im Urlaub vehement weigere, Textilien an seinen Körper zu lassen. Anstandsregeln und Hotelrichtlinien ignoriere er geflissentlich, stattdessen behält er seinen unappetitlichen Mit-Badehose-im-Restaurant-sitzen-Kurs stur bei.

Die Flur-Funker

Flur-Funker im Büro brächten Gerüchte in Umlauf, Flur-Funker im Urlaub sorgten für schlaflose Nächte, heißt es beim "Reisereporter": "Ihrer Meinung nach haben sie nicht nur ein Hotelzimmer gemietet, sondern das ganze Hotel – und der Flur vor dem Zimmer ist eigentlich nur die Verlängerung der eigenen vier Wände." Da werde dann tagsüber lautstark geplaudert und telefoniert – und nachts die Party von unten nach oben mitgebracht. Denn die Flur-Funker gehörten zu jener lauten Spezies, die nach einer wilden Nacht um 3 Uhr morgens laut lachend und quatschend zu ihrem Zimmer über den Hotelflur lärme. Selbstverständlich ohne jede Rücksicht auf bereits schlafende Gäste.

Die Noise-Nachbarn

Eng verwandt mit den Flur-Funkern seien die Noise-Nachbarn. "Die sind auch furchtbar laut, allerdings nur im eigenen Hotelzimmer. Da vergessen sie aber, dass es rechts und links auch andere Menschen gibt, die durch die oft dünnen Hotelwände gut zu hören sind", ärgert sich die Redakteurin. Ohne Kompromiss werde der Fernseher aufgedreht, "dass die inneren Gehörknöchelchen sich schon winden". Dabei werde dann lautstark gequatscht – schließlich ist der Fernseher so laut, man versteht sich ja kaum. Schön seien auch jene Noise-Nachbarn, die offenbar zu Hause getrennte Schlafzimmer haben und nun, im gemischten Doppel, einen Koller kriegten. Dann werde gestritten und gebrüllt, bis sich "die Nachbarn biegen".

Den Hotelpool ganz für sich allein zu haben, das ist reines Wunschdenken. Der
Den Hotelpool ganz für sich allein zu haben, das ist reines Wunschdenken. Der "Poolparty-Proll" hat etwas dagegen.
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Die Poolparty-Prolls

Nicht nur die Lautstärke, sondern auch eine große Portion Egoismus macht die Poolparty-Prolls zum Albtraum jedes Hotels, stellt das Reisemagazin fest: "Sie belagern nicht nur den Poolbereich schon um 5 Uhr morgens mit ihren reservierten Liegen, sie besetzen dann spätestens nach dem Frühstück auch den Swimmingpool, als wäre es ihr eigener." Stundenlang werde da zwischen Chlor und Kinderpipi ausgeharrt, lautstark geplaudert und gelacht, und es würden natürlich "drölfzig" Schirmchendrinks gekippt, von denen die Hälfte auch im Wasser lande. "Und vielleicht, aber nur vielleicht, rutschen sie mal zur Seite und lassen andere Urlauberinnen und Urlauber schwimmen", zeigt man sich man beim "Reisereporter" empört.

Die Sex-Störer

"Sex im Urlaub? Ja. Sex im Urlaub, bei dem alle zuhören? Nein, nein und noch mal nein." Leider seien die sogenannten Sex-Störer anderer Meinung. Sie wollten Sex, klinge es, wie es wolle, und legten lautstark los, als wäre ihr Hotelzimmer ein schallisoliertes Fort weitab jeglicher Zivilisation. "Ist es aber nicht", liest man gebannt und weiter: "Spoiler-Alert: Hotelwände sind dünn. Sehr dünn sogar. Wenn man den Fernseher nebenan gut hören kann, was wird die Nachbarin oder der Nachbar dann wohl hören, wenn sich die Sex-Störer ein Stöhnkonzert liefern? Bingo, anziehen, setzen!"

Die Whirlpool-Willigen

"Nach dem Sex ist vor dem Whirlpool – oder war es umgekehrt?", fragt sich die Redakteurin. Das sei eigentlich egal, zumindest den Whirlpool-Willigen, die ähnlich tickten wie die Sex-Störer, mit dem einzigen Unterschied, dass sie (es) gerne im Wasser treiben würden. Knutschen und knabbern, fummeln und anfassen: "Das Geblubber des Wassers macht sie so scharf, dass sie es gleich tun wollen, hier, jetzt, neben den anderen Urlauberinnen und Urlaubern." Dass knutschende Paare im Jacuzzi, Whirlpool oder Thermalbad für jeden anderen furchtbar unsexy seien, mache ihnen nichts. Ihr hormongesteuertes Treiben unter Wasser gehe ohne Rücksichtnahme weiter.

Gäste, die sich über jede Kleinigkeit beschweren: Nichtigkeiten-Nörgler nennt sie der
Gäste, die sich über jede Kleinigkeit beschweren: Nichtigkeiten-Nörgler nennt sie der "Reisereporter".
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Die Nichtigkeiten-Nörgler

Der Nichtigkeiten-Nörgler suche nicht nach Problemen, er hat sie im Blut, befindet man beim Reisemagazin. Er meckere das arme Hotelpersonal andauern an und attackiere verbal. Klar sei nur: Recht machen kann man ihm sowieso nichts. Also treffe man ihn rund um die Uhr an der Rezeption auf Beschwerde-Mission, wo er sich einfach gerne reden höre oder verschlagen versuche, etwas für sich herauszuholen: Zimmer-Upgrade, Gratis-Essen, Hotel-Gutschein. Die schlechte Bewertung nach dem Urlaub gebe es inklusive. Spoiler-Alert der "Reisereporter"-Redakteurin: Je mehr Nichtigkeiten der Nörgler beanstandet, desto weniger wird ihm geholfen.

Die Zimmer-Zicken

Zu Hause müsse alles antiseptisch sauber sein, aber kaum sei die Zimmer-Zicke im Hotel, falle jeder Ordnungssinn von ihr ab. "Schließlich gibt es Zimmermädchen, die aufräumen, nicht wahr?", fragt die Verfasserin dieser Typologie sarkastisch. "Da werden Klamotten tornadoartig im Zimmer verteilt, Handtücher nach einmaligem Händewaschen auf den Boden gedonnert, Bremsspuren auf der Toilette zelebriert und Müll überall dort verteilt, wo kein Mülleimer ist." Dass extreme Unordnung und mangelnde Hygiene im Hotel nur dazu führen, dass das Service-Personal doppelte und dreifache Arbeit habe, käme der Zimmer-Zicke nicht in den Sinn. "Bleibt nur zu hoffen, dass das Zimmermädchen ihr in den Zahnputzbecher spuckt", hofft man beim "Reisereporter".

Der Geiz-ist-geil-Gecko

Auf sein Geld zu achten, wenn man eine Menge für den Urlaub hingelegt habe, sei völlig normal. "Sich aber vor Ort zu kasteien und jeden Cent hundertmal umzudrehen wiederum nicht", liest man. Das mache aber der Geiz-ist-geil-Gecko. Zum einen weigere er sich, für irgendetwas zu bezahlen. Das kommentiere er überall lautstark. Und beschwere sich andauernd über kostenpflichtigen Service. Zum anderen sei er der Typ Mensch, der mit Geiz Trinkgeld gebe: "Die Restaurantrechnung liegt bei 43,20 Euro? Er rundet auf 43,50 auf. Eine Zwei-Cent-Münze für das Zimmermädchen liegen zu lassen gehört natürlich auch zu seinem gönnerhaften Geizrepertoire." (red, 28.7.2023)