Das "Kind" beim Namen nennen – zumindest offiziell und nach außen passiert das im Zoo Schönbrunn nicht mehr, wenn Tiere Nachwuchs bekommen. Wie berichtet, soll der Fokus künftig auf der Tierart oder Tiergruppe liegen und nicht mehr auf dem Individuum. Die Quasi-Abschaffung ist ein großer Schritt. Den Tieren Namen zu geben hatte eine lange Tradition und sorgte für viel Wiedererkennungswert.
Unzählige Tierfans brauch(t)en keine weitere Erläuterung, bei wem es um Yang Yang, Finja oder Schurli geht. Intern bekommen die Tiere auch weiterhin Namen, diese werden aber nicht mehr offensiv nach außen kommuniziert. Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Das hat bereits Mufasa seinem Sohn Simba im "König der Löwen" erklärt, als er ihm den Kreislauf des Lebens näherbrachte. Als Abgesang hat DER STANDARD einige "Berühmtheiten" zusammengetragen.
Yang Yang
Im Jahr 2003 kam Yang Yang mit ihrem Partner Long Hui in Wien an, die beiden zeugten fünfmal Nachwuchs, die Jungtiere leben mittlerweile alle in China. 2016 starb Long Hui, seit 2019 ist Yuan Yuan der neue Partner von Yang Yang, das neue Paar blieb bisher ohne Nachwuchs.
Finja
Im Frühjahr hat der Zoo Schönbrunn die vier Jahre alte Eisbärin Finja in den Tiergarten Nürnberg übersiedelt. Im Gegenzug ist der 15-jährige Nanuq nach Wien gekommen. Es war ein freudiges Wiedersehen, das Eisbären-Männchen wurde nämlich 2007 in Wien geboren.
Schurli
Vor zwei Jahren hat der älteste Bewohner des Tiergarten Schönbrunns das Zeitliche gesegnet. Im Sommer 2021 ist die Seychellen-Riesenschildkröte Schurli gestorben. Ab dem Jahr 1953 hat sie in Wien gelebt, wie alt Schurli genau war, wusste niemand. Er dürfte aber um die 130 Jahre auf dem Buckel gehabt haben.
Amari
Nach langen Überlegungen fiel die Namenswahl für die vor 1,5 Jahren geborene Giraffe auf Amari. In der afrikanischen Sprache Yoruba bedeutet das in etwa so viel wie "die Starke".
Kibali
Ebenfalls im Jahr 2021, allerdings viel zu früh, ist das Elefanten-Mädchen Kibali kurz vor ihrem zweiten Geburtstag verstorben. Sie erlag einem akutem Herzversagen, das Mensch und Tier in jedem Alter treffen kann, hieß es damals.
Mota
Orang-Utan-Lady Mota ist bereits 59 Jahre alt. Vor allem mit dem voriges Jahr auf die Welt gekommenen Nachwuchs Kendari versteht sie sich blendend.
Tuli, Paka, Sibaya und Malkia
Mittels Online-Abstimmung bekamen vier junge Geparde Namen. Die Community einigte sich auf Tuli, Paka, Sibaya und Malkia. Auch Abstimmungen dieser Art wird es künftig nicht mehr geben.
Artos und Nina
Im Jahr 2021 trat Artos in große Fußflossen. Er ist ein Nachfahre von Publikumsliebling Comandante, das Mähnenrobben-Männchen musste im hohen Alter von 19 Jahren eingeschläfert werden. Mutter von Artos ist das Weibchen Nina, das 2019 den kleinen Pedro zur Welt gebracht hat. Dieser wachte allerdings vor zwei Jahren nicht mehr aus einer Narkose auf.
Millaa Millaa
Koala-Dame Millaa Millaa wurde im April drei Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit. Koala-Jungtiere sind schon mit einem Jahr selbstständig. Das Koala-Jungtier Aruma hingegen ist Anfang Juni überraschend verstorben.
Pepe
Er sorgt für etwas südländisches Temperament im Tigergehege. Das Tigerweibchen Ina hat mit Pepe vor zwei Jahren einen Mitbewohner aus Portugal bekommen. (Andreas Danzer, 13.7.2023)